Bulgarien

Der Nachbar ist jetzt im Schengen-Raum
An den bulgarischen Grenzübergängen, dem Eingangstor zum Schengen-Raum, wurden die Kontrollen verstärkt.

Ab dem 1. Januar 2025 ist Bulgarien vollständiges Mitglied des Schengen-Raums.
Wer nach Bulgarien einreist, kann dann ohne weitere Grenz- und Zollkontrollen jedes andere Land Europas erreichen. Aus diesem Grund wurden die Kontrollen an den bulgarischen Grenzen verschärft. Jedes Fahrzeug, das in das Land einreist, wird besonders sorgfältig kontrolliert. Die Dokumente werden einzeln überprüft. Eine Einreise mit fehlenden, ungültigen oder abgelaufenen Dokumenten ist strikt untersagt. Beträge ab 10.000 Euro müssen deklariert werden.

Gold und wertvoller Schmuck, der nicht dem täglichen Gebrauch dient, unterliegen ebenfalls der Zollpflicht. Für Mengen an Olivenöl, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und ähnlichen Produkten, die über den Eigenbedarf hinausgehen, können hohe Geldstrafen verhängt werden. Laut bulgarischen Behörden sind im Sommer Erweiterungsarbeiten am Grenzübergang Kapitan Andreevo geplant.

Alternative Grenzübergänge: Hamzabeyli und Dereköy

Aufgrund der zunehmenden Nutzung der Route über Rumänien und der geplanten Bauarbeiten am Grenzübergang Kapitan Andreevo kann es dieses Jahr zu langen Wartezeiten an den Grenzübergängen Kapitan Andreevo und Kapıkule kommen.

An stark frequentierten Tagen wird empfohlen, auf die alternativen Grenzübergänge Hamzabeyli und Dereköy auszuweichen.

Straßenzustand

Auf bulgarischen Autobahnen gilt derzeit ein Tempolimit von 140 km/h, sofern nichts anderes ausgeschildert ist. Die bulgarischen Behörden arbeiten allerdings daran, das Limit auf 130 km/h zu senken. Die Strecke zwischen dem serbischen Grenzübergang Kalotina und Kapıkule ist insgesamt 360 km lang. Bis auf ein etwa 20 Kilometer langes Teilstück beim Sofioter Stadteingang ist die gesamte Strecke autobahnähnlich ausgebaut.

Unsere Bürger, die über Rumänien kommend über die Grenzübergänge Vidin oder Russe (Ruse) nach Bulgarien einreisen und dann über Kapıkule, Hamzabeyli oder Dereköy in die Türkei weiterreisen wollen, sollten besonders vorsichtig sein. Der Straßenzustand auf diesen Routen ist sehr schlecht. Es handelt sich um kurvenreiche Dorfstraßen mit Gegenverkehr. Aufgrund der allgemeinen Verkehrssicherheit und den Schwierigkeiten bei der Unterbringung wird von dieser Strecke abgeraten – außer in zwingenden Fällen.

E-Vignette nicht nur für Autobahnen

In Bulgarien besteht eine Pflicht zur elektronischen Vignette (E-Vignette). Achtung: Diese ist nicht nur auf Autobahnen, sondern auch auf Landstraßen (zweispurige Verbindungen) erforderlich.
Der Preis einer 7-Tage-Vignette für Pkw beträgt 13 Lewa, was etwa 7 Euro entspricht. Da der Kassenbeleg in kyrillischer Schrift ausgestellt ist, versuchen einige Verkäufer, den Betrag fälschlicherweise als 14 Euro abzurechnen – hier ist Vorsicht geboten.

Die neu eingeführte Wochenend-Vignette kostet 9 Lewa (ca. 5 Euro). Die Vignettenautomaten an den Grenzübergängen verfügen über eine deutsche Sprachoption. Die bulgarischen Behörden haben bereits 2022 eine Preiserhöhung der Vignette angekündigt.

Kapıkule und Kapitan Andreevo zählen zu den größten Grenzübergängen der Welt

Im Gespräch erklärte der türkische Botschafter in Sofia, Mehmet Sait Uyanık, dass Kapıkule und Kapitan Andreevo zu den größten Grenzübergängen weltweit gehören.
Er fügte hinzu: „Die bulgarischen Behörden planen, im Sommer mit den Erweiterungsarbeiten am Grenzübergang Kapitan Andreevo zu beginnen. Wir verfolgen das Thema genau. Um unsere Bürger vor Problemen zu schützen, führen wir Gespräche auf hoher Ebene. Wir bemühen uns, durch gegenseitige und schnelle Kommunikation die Wartezeiten so kurz wie möglich zu halten.“

Der Nachbar ist jetzt im Schengen-Raum

Der Botschaftsrat Murat Acar, die Innenattachés İlker Karakoyunlu und Osman Sarıer, der Zweite Sekretär Volkan Şahinkaya sowie der Konsularbeamte Yüksel Şentürk haben unsere Bürger, die sich auf den Sıla Yolu begeben, insbesondere für die Rückreise nach dem Urlaub, gewarnt. Sie erklärten: „Bulgarien ist nun ein EU- und Schengen-Vollmitglied. Bei der Einreise gibt es strenge Kontrollen. Ein- und Ausreisen mit unvollständigen Papieren sind nicht erlaubt. Das Mitführen von nicht zollkonformen Gütern ist strengstens verboten.
Aufgrund der Maßnahmen von Frontex und des Schengener Informationssystems (SIS) können sich die Wartezeiten verlängern. Wir empfehlen unseren Bürgern deshalb, für die Ein- und Ausreise Werktage statt Wochenenden zu wählen und Auseinandersetzungen mit dem Personal zu vermeiden.“

Kraftstoffpreise

(1 Euro = 1,96 Lewa)
Superbenzin: 1,30 Euro
Diesel: 1,35 Euro

Wichtige Adressen und Telefonnummern

Botschaft der Republik Türkei in Sofia:
Boulevard Vasil Levski Nr. 80, 1000 Sofia
Tel: +359 2 935 55 00
Notfalltelefon: +359 888 85 7979
E-Mail: embassy.sofia@mfa.gov.tr

Generalkonsulat in Plowdiw (Filibe):
Filip Makedonski Nr. 10 – 4000 Plowdiw
Tel: +359 32 275 160/161/162/163
Notfalltelefon: +359 877 674 680

Generalkonsulat in Burgas:
Boulevard Demokratsia Nr. 38 – Burgas
Tel: +359 56 879 940
Notfalltelefon: +359 886 181 758

Für alle Beschwerden: 112
Türkischsprachige Beschwerdehotline: 112
Polizei-Notruf: 166 (vom Handy: 146)
Abschleppdienst: 146 – 9803308
Pannenhilfe: +359 2 980 33 08

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