Zwei der bedeutendsten Unternehmen innerhalb des türkischen Industriekonzerns Koç Holding, Arçelik und Otokar, haben im ersten Halbjahr 2025 überraschend hohe Verluste ausgewiesen. Während Arçelik mit einem Rekorddefizit von über vier Milliarden Lira für Schlagzeilen sorgt, bleibt auch Otokar trotz einer deutlichen Verbesserung weiterhin in den roten Zahlen.
Der Haushaltsgerätehersteller Arçelik, einer der führenden Exporteure der Türkei, meldete für die ersten sechs Monate des Jahres einen Nettoverlust von 4,07 Milliarden Türkischen Lira (TL). Obwohl das Unternehmen im zweiten Quartal einen finanziellen Gewinn von 3,4 Milliarden TL aus seiner monetären Position erzielen konnte, reichte dies nicht aus, um den negativen Trend zu brechen. Noch im Vorjahreszeitraum hatte Arçelik einen satten Gewinn von 22,8 Milliarden TL verzeichnet.
Als Ursachen für den dramatischen Einbruch nennt das Unternehmen insbesondere die angespannte Lage auf den internationalen Märkten sowie operative Herausforderungen in Europa. Der Umsatz schrumpfte im Jahresvergleich um 11,5 Prozent. Zwar stieg der Bruttogewinn um 9,2 Prozent auf 34,4 Milliarden TL, und das operative Ergebnis (FAVÖK) übertraf mit 7,4 Milliarden TL die Erwartungen – dennoch wuchs die Nettoverschuldung auf 145 Milliarden TL, während der freie Cashflow mit -28,9 Milliarden TL tief im negativen Bereich blieb.
Auch der Rüstungs- und Fahrzeughersteller Otokar verzeichnete in der ersten Jahreshälfte einen Nettoverlust von 79,1 Millionen TL. Damit fiel das Minus deutlich geringer aus als im Vorjahreszeitraum, in dem das Unternehmen einen Verlust von 1,8 Milliarden TL verkraften musste. Trotz des Rückgangs blieb der Sprung in die Gewinnzone bislang aus.
Otokar konnte seine Bruttogewinne um 67 Prozent auf 4,3 Milliarden TL steigern. Die Umsätze legten um 13 Prozent auf 19,8 Milliarden TL zu. Dennoch kletterte auch hier die Nettoverschuldung – um 23 Prozent auf 18,5 Milliarden TL. Die Eigenkapitalbasis wuchs hingegen auf 8,9 Milliarden TL an.