“Preisstabilität leistet den größten Beitrag zum Wohlstand”

Zentralbank erhöht Inflationsprognose

Die Türkische Zentralbank (TCMB) erhöhte ihre Inflationsprognose für Ende 2023 von 58 auf 65 Prozent und für Ende 2024 von 33 auf 36 Prozent.
ZB-Präsidentin Hafize Gaye Erkan
ZB-Präsidentin Hafize Gaye Erkan
03.11.2023 – 10:35 Uhr

Die Türkische Zentralbank (TCMB) erhöhte ihre Inflationsprognose für Ende 2023 von 58 auf 65 Prozent und für Ende 2024 von 33 auf 36 Prozent. Zentralbankchefin Hafize Gaye Erkan verwies auf die zweite Jahreshälfte 2024 für den Rückgang der Teuerungsrate.Hafize Gaye Erkan, Präsidentin der Zentralbank, trat vor die Kameras, um den letzten Inflationsbericht des Jahres bekannt zu geben.Erkan sagte: „Wir haben die neuen Inflationsprognosen auf 65 Prozent für 2023, auf 36 Prozent für 2024 und auf 14 Prozent für 2025 aktualisiert. Wir gehen davon aus, dass in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 ein starker und kontinuierlicher Desinflationsprozess beginnen wird“.

„Wir werden durch Preisstabilität den größten Beitrag zum Wohlstand leisten“

Erkans zentrale Aussagen in ihrem Vortrag waren wie folgt:

*Als Zentralbank sind wir zuversichtlich, dass wir durch Preisstabilität den größten Beitrag zur sozialen Wohlfahrt leisten werden.

Wir bekämpfen die Inflation entschlossen. Unsere Politik hat großen Einfluss auf Zinsen, Kredite, Einlagen, Devisenmärkte, Reserven und finanzielle Prämissen. Wir erhalten bereits vorab einige richtungsweisende Signale zum Ausgleichsprozess der Inlandsnachfrage. In der Übergangsphase, in der wir uns befinden, streben wir an, den Desinflationsprozess im zweiten Halbjahr 2024 einzuleiten, während in der gegenwärtigen Übergangsphase die kumulativen Auswirkungen der Geldpolitik zum Tragen kommen“.

„Die Reflexion der Schocks auf die Inflation ist größtenteils abgeschlossen“

„Die Reflexion der Schocks auf die Inflation ist größtenteils abgeschlossen. Ich möchte betonen, dass die finanziellen Voraussetzungen in unserem Land trotz all dieser negativen Schocks weiterhin eine positive Entwicklung darstellen.

Die September-Inflation, die Hochfrequenzdaten vom Oktober und alle Frühindikatoren deuten darauf hin, dass die Auswirkungen dieser Schocks auf die Inflation weitgehend beendet sind“.

 Neue Inflationsprognose

„Wir haben die Inflationsprognosen für 2023 auf 65 Prozent, für 2024 auf 36 Prozent und für 2025 auf 14 Prozent angehoben. Wir gehen davon aus, dass in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 ein starker und kontinuierlicher Desinflationsprozess einsetzen wird. Wir erleben einen vorübergehenden Anstieg der Inflation. Die Inflation wird im Mai 2024 ihren Höhepunkt erreichen. Wir werden die restriktive Geldpolitik fortsetzen, bis sich die Inflationsaussichten deutlich verbessern. Die Auswirkungen der geldpolitischen Straffung werden wir im Jahr 2024, wo wir die Desinflation etablieren werden, weitgehend spüren. Während der Desinflationsphase werden sich die Wechselkursstabilität, die Verbesserung der Leistungsbilanz, die dauerhafte Stärkung der Kapitalströme und die Erhöhung der Reserven bemerkbar machen. Die Desinflation hat für uns oberste Priorität“.

 OVP-Prognose stimmt mit der neuerlichen Vorhersage überein

In dem letzten von der Zentralbank im Juli veröffentlichten Bericht wurde eine Inflationsrate von 58 Prozent fürs Jahresende prognostiziert, mit einer Spannbreite von 54 bis 62 Prozent. In späteren Stellungnahmen der TCMB hieß es, die Inflation könne bis in den oberen Bereich der Prognosespanne ansteigen. Im Mittelfristigen Wirtschaftsprogramm (OVP) der türkischen Regierung  hingegen wurde zum Jahresende 2023 eine Teuerungsrate von 65 Prozent vorhergesagt, wie sie jetzt von ZB-Präsidentin Erkan in den Raum gestellt worden ist.

(ak)