Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Bürger der Eurozone dazu aufgerufen, für den Notfall einen bestimmten Betrag in bar vorrätig zu halten. Hintergrund ist die Sorge, dass die digitalen Zahlungssysteme im Ernstfall ausfallen könnten.
In einer aktuellen Mitteilung wies die Notenbank auf mögliche Risiken für die digitale Infrastruktur hin. Pandemien, kriegerische Auseinandersetzungen oder großflächige Stromausfälle könnten demnach dazu führen, dass digitale Zahlungswege plötzlich nicht mehr funktionieren. In einem solchen Szenario könnten Geldautomaten (ATMs), Kartenterminals (POS-Geräte) und das Online-Banking ausfallen.
Das Halten einer Bargeldreserve für grundlegende Einkäufe sei daher nicht länger nur eine persönliche Präferenz, sondern eine „Sicherheitsvorkehrung”, heißt es in der Stellungnahme. Konkret empfiehlt die EZB, einen Betrag in Höhe von etwa 70 bis 100 Euro im Haus zu haben, um im Krisenfall für drei Tage die grundlegenden Bedürfnisse decken zu können.
Der Appell der Frankfurter Währungshüter findet auf nationaler Ebene bereits Widerhall. Mehrere europäische Länder haben ähnliche Vorsichtsmaßnahmen ergriffen oder vorbereitet. So raten die Niederlande, Österreich und Schweden ihren Bürgern beispielsweise, einen Bargeldvorrat anzulegen. Finnland wiederum plant den Angaben zufolge den Ausbau eines krisensicheren Netzes von Geldautomaten der nächsten Generation.