Die Weltbank hat in ihrem am 10. Juni veröffentlichten Bericht „Global Economic Prospects Juni 2025“ die Wachstumsprognose für die Türkei im Jahr 2025 auf 3,1 Prozent angehoben. Das entspricht einer Anhebung um 0,5 Prozentpunkte im Vergleich zur Januar-Schätzung von 2,6 Prozent.
Für 2026 senkte die Weltbank hingegen die Prognose leicht – von zuvor 3,8 auf 3,6 Prozent. Bis Ende 2027 wird ein Wachstum von 4,2 Prozent erwartet.
Finanzminister Mehmet Şimşek reagierte noch am Dienstag auf die neue Prognose mit den Worten: „Das Vertrauen in unser Programm verbessert die Erwartungen. Während die Weltbank die Prognosen für fast 70 Prozent der Volkswirtschaften für 2025 senkte, wurde die Schätzung für die Türkei um 0,5 Punkte erhöht. Wir werden unsere Politik für nachhaltiges und starkes Wachstum entschlossen fortsetzen.“
Neben der Türkei erhielt nur noch Argentinien eine ähnlich deutliche Aufwärtskorrektur.
Globale Aussichten bleiben trüb
Global rechnet die Weltbank nur noch mit einem Wachstum von 2,3 Prozent im Jahr 2025 – das niedrigste Niveau seit 17 Jahren. Als Gründe werden zunehmende Handelsspannungen und politische Unsicherheiten genannt. Im Durchschnitt könnte das weltweite Wachstum in den ersten sieben Jahren der 2020er-Jahre bei nur 2,5 Prozent liegen – so schwach wie seit den 1960er-Jahren nicht mehr.
Auch andere große Institutionen äußerten sich zuletzt skeptisch: Die OECD senkte ihre globale Prognose für 2025 auf 2,9 Prozent, und der Internationale Währungsfonds (IWF) korrigierte im April seine Schätzung für dieses Jahr ebenfalls nach unten – auf 2,8 Prozent. Grund seien unter anderem protektionistische Maßnahmen wie die von Ex-US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle.