Währungsturbulenzen voraus? HSBC warnt vor Risiken für die Türkische Lira

11.09.2025 – 6:30 Uhr

Die Großbank HSBC hat ihre Prognose für den Wechselkurs des US-Dollars zur türkischen Lira zum Jahresende nach oben korrigiert. Wie aus einem Bericht der Bank vom 8. September hervorgeht, rechnet sie nun mit einem Kurs von 44 Lira für einen US-Dollar. Zuvor war die Bank noch von einem Stand von 42,00 ausgegangen.

HSBC-Stratege Murat Toprak nannte niedrigere Realzinsen sowie das Ausbleiben einer Aufwertung der Lira im realen Wechselkurs als Begründung für diese Anpassung. In einer Mitteilung der Bank hieß es, die Türkische Zentralbank (TCMB) halte zwar weiterhin an ihrer Politik fest, die Lira stabil zu halten. Das inoffizielle Ziel einer realen Aufwertung der Währung erscheine im Vergleich zum Vorjahr jedoch lockerer.

Laut dem Bericht bleiben politische Entwicklungen ein Risikofaktor für die türkische Lira. Dennoch wird erwartet, dass die makrofinanziellen Dynamiken einen relativ langsamen nominalen Wertverlust der Lira bis zum Jahresende unterstützen werden.

Toprak wies zudem auf zunehmende Unwägbarkeiten nach dem Zinssenkungszyklus der Zentralbank hin. Der Rückgang der Verzinsung von Lira-Einlagen berge nach einer längeren Phase hoher Nominal- und Realzinsen gewisse Risiken, so der Stratege.

HSBC geht davon aus, dass der Realzins bis Ende 2025 bei rund fünf Prozent und im Jahr 2026 bei etwa drei bis vier Prozent liegen wird. Die Bank merkte positiv an, dass die Inflation einen nachhaltigen Abwärtspfad eingeschlagen habe und die Risiken für die Finanzstabilität abgenommen hätten.