Trotz internationaler Krisen verzeichnet die Türkei im Tourismussektor ein Rekordjahr. Dies gab Kultur- und Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy bei der Vorstellung des Haushalts für das Jahr 2026 im Parlament in Ankara bekannt.
Den aktuellen Daten zufolge wurden in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 Tourismuseinnahmen in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar erzielt. Dies entspricht einem Anstieg von 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und stellt einen neuen Rekord für diesen Zeitraum dar. Für das Gesamtjahr 2025 bekräftigte er das Ziel von Einnahmen in Höhe von 64 Milliarden Dollar.
Ersoy führte die positive Entwicklung auf eine strategische Neuausrichtung zurück. Statt nur auf steigende Gästezahlen zu setzen, setze das Land zunehmend auf „qualitativen Tourismus“. Ein Indikator hierfür sei die gestiegene Pro-Kopf-Ausgabe pro Übernachtung. Lag dieser Wert 2017 noch bei 83 Dollar, so beträgt er nun 116 Dollar. „Dieser Anstieg ist das klare Ergebnis unserer Strategie, von Quantität zu Qualität überzugehen“, sagte Ersoy.
Aufstieg im globalen Ranking
Die veränderte Strategie schlägt sich auch in der internationalen Positionierung nieder. So sei die Türkei bei den Besucherzahlen in den globalen Rankings von Platz acht (2017) auf Platz vier (2024) vorgerückt. Bei den Tourismuseinnahmen gelang der Sprung von Rang 15 auf Rang 7.
Ein weiterer Schwerpunkt liege auf Nachhaltigkeit. Im Rahmen eines Programms mit dem Global Sustainable Tourism Council (GSTC) haben etwa 19.000 Unterkünfte ein entsprechendes Zertifikat erhalten. Damit verfügt die Türkei weltweit über die meisten GSTC-zertifizierten Betriebe, erklärte der Minister.
Klärung zu Brandermittlungen
In seiner Rede ging Ersoy auch auf den Brand im Grand Kartal Hotel im Skigebiet Kartalkaya ein. Er wies den Vorwurf zurück, es habe keine Ermittlungserlaubnis gegen beteiligte Beamte gegeben. Das Ministerium habe diese Erlaubnis „lange vor der Entscheidung des Staatsrats“ erteilt. Die gegenteiligen Behauptungen entsprächen nicht der Wahrheit.