Inmitten anhaltender wirtschaftlicher Herausforderungen hat der türkische Vizepräsident Cevdet Yılmaz optimistische Prognosen zur Inflationsentwicklung in der Türkei präsentiert. Bei einem Workshop der AKP zum Thema „Atem für die Zukunft, Widerstandsfähigkeit für die Städte“ erklärte er, dass die Inflationsrate bis zum Ende dieses Jahres voraussichtlich bei rund 20 Prozent liegen werde, bevor sie im kommenden Jahr deutlich auf etwa zehn Prozent sinke.
Yılmaz betonte, dass der Rückgang der Inflation ein zentrales Ziel der Regierung bleibe. „Wir werden unser Land wieder zu einstelligen Inflationsraten führen“, sagte er mit Blick auf die mittelfristige Perspektive. Laut Yılmaz habe die Inflationsentwicklung bereits einen bedeutenden Fortschritt gemacht: Seit dem Höchststand von 75,5 Prozent im Mai des vergangenen Jahres sei die jährliche Inflationsrate kontinuierlich gefallen – allein im Mai dieses Jahres sank sie auf 35,4 Prozent, was einem Rückgang von über 40 Prozentpunkten entspricht.
Der Vizepräsident erläuterte, dass vor allem die Preise für Waren und Grundbedarfsgüter deutlich gesunken seien. Während die Inflation im Warenbereich auf unter 30 Prozent gefallen ist, liegt sie bei wichtigen Grundnahrungsmitteln sogar bei etwa 20 Prozent. In der Dienstleistungsbranche, etwa bei Mieten, in der Hotellerie und Gastronomie, sind noch höhere Inflationsraten zu verzeichnen, da diese Sektoren – weltweit üblich – langsamer auf Preisrückgänge reagieren. Dennoch sei auch hier eine „Knickbewegung“ sichtbar.
Im Rahmen des Workshops hob Yılmaz zudem hervor, dass wirtschaftliche Entwicklung für die AK-Partei mehr als nur Wachstum bedeute. Es gehe um eine ganzheitliche Entwicklung, die Wirtschaft, soziale Gerechtigkeit, Umwelt und Governance umfasse. So habe sich die Türkei unter den AK-Regierungen zu einer bedeutenden Wirtschaftsmacht entwickelt. Sie ist nominal die 17. und gemessen an der Kaufkraft die 12. größte Volkswirtschaft der Welt.
Yılmaz räumte trotz der Fortschritte ein, dass weiterhin Herausforderungen bestehen, die entschlossen angegangen werden müssten. Besonders der Kampf gegen die Inflation stehe dabei ganz oben auf der Agenda, da diese die Lebensrealität der Bürgerinnen und Bürger unmittelbar beeinflusst.