Gutachter-Manipulationen bei Einbürgerungen

Verschärfte Kontrollen bei Immobilienverkäufen im Zusammenhang mit der Staatsbürgerschaft

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10.12.2023 – 12:00 Uhr

Die türkische Kapitalmarktbehörde (SPK) hat seine Ermittlungen sowohl im Immobiliensektor als auch bei Unternehmen, die Bewertungsgutachten erstellen, intensiviert, nachdem insbesondere bei Immobilienverkäufen an Ausländer, die die türkische Staatsbürgerschaft beantragen, umfangreiche Manipulationen aufgedeckt wurden, so ein hoher Beamter.

Wenn eine ausländische Person beabsichtigt, eine Immobilie in der Türkei zu kaufen oder zu verkaufen, ist sie verpflichtet, ein Wertgutachten von einer von der SPK zugelassenen Stelle einzuholen. Dies ist besonders wichtig, wenn sie im Gegenzug für eine bestimmte Immobilieninvestition die türkische Staatsbürgerschaft erhalten will. Der Erhalt der türkischen Staatsbürgerschaft ist laut Gesetz an einen Kauf einer Immobilie im Wert von 400.000 Dollar innerhalb der Grenzen der Türkei gebunden.

In diesen Gutachten, bei denen der Wert der Immobilie anhand ihrer Spezifikationen ermittelt wird, wurden von den durch die SPK zugelassenen Unternehmen für Immobilienbewertung Manipulationen vorgenommen. Laut der Aussage des TDUB-Vorsitzenden Yaşar Bahçeci wurden Immobilien, die für 100.000 bis 150.000 Dollar an Ausländer, die die Staatsbürgerschaft erhalten wollen, verkauft wurden, mit einem Wert von 400.000 Dollar oder mehr bewertet.

Ermittlungen gegen Gutachter

Der türkische Gutachterverband (TDUB), der als regulierender und überwachender Berufsverband unter der Aufsicht der SPK tätig ist, hat die Befugnis, Regeln festzulegen und den Bewertungsprozess zu überwachen.

Mehrere Wertgutachten seien aus Profitgründen manipuliert worden, was zu Ermittlungen gegen zahlreiche Unternehmen und Sachverständige führte.