Die Erwartungen von Finanz- und Wirtschaftsexperten hinsichtlich der Entwicklung der türkischen Wirtschaft haben sich im November weiter verschoben. Das geht aus der aktuellen „Piyasa Katılımcıları Anketi“ der Zentralbank der Republik Türkei (TCMB) hervor. An der Umfrage nahmen 68 Marktteilnehmer aus der Real- und Finanzwirtschaft teil.
Demnach rechnen die Befragten für den laufenden Monat mit einem stärkeren Anstieg der Verbraucherpreise als noch im Oktober. Die erwartete Teuerungsrate für November kletterte von 1,55 auf 1,59 Prozent. Auch die Inflationsprognose für das Gesamtjahr 2024 wurde nach oben korrigiert – von zuvor 31,77 auf nun 32,20 Prozent.
Die mittelfristigen Erwartungen zogen ebenfalls leicht an. Für die kommenden zwölf Monate wird die Teuerung mittlerweile auf 23,49 Prozent (zuvor 23,26 Prozent) und für den 24-Monats-Zeitraum auf 17,69 Prozent (zuvor 17,36 Prozent) geschätzt.
Bei den Wechselkursprognosen zeigt sich ein gemischtes Bild. Während der erwartete Dollar-Kurs zum Jahresende leicht auf 43,4245 Lira zurückging, steigen die Erwartungen für das kommende Jahr deutlich auf 50,6169 Lira. Beim Leistungsbilanzdefizit rechnen die Experten nun mit 20,9 Milliarden US-Dollar bis zum Jahresende, nach zuvor 20,8 Milliarden. Die Schätzung für das Jahr 2025 wurde hingegen auf 24,3 Milliarden Dollar gesenkt.
Auch die Wachstumsprognosen wurden angehoben. Die erwartete Zunahme des Bruttoinlandsprodukts liegt für das laufende Jahr nun bei 3,4 Prozent und für das kommende Jahr bei 3,8 Prozent.
Die Zinserwartungen der Finanzmarktteilnehmer deuten darauf hin, dass die Zentralbank ihren geldpolitischen Kurs vorerst beibehält. Für die nächste Sitzung wird ein Leitzins von 38,28 Prozent erwartet. Auch für das Jahresende wird diese Marke prognostiziert. Auf Sicht von zwölf Monaten rechnen die Befragten allerdings mit einer deutlichen Absenkung auf rund 29,32 Prozent.