Die Auslandsverschuldung des türkischen Privatsektors ist erneut gestiegen und hat einen neuen Rekordwert erreicht. Wie die türkische Zentralbank am Dienstag mitteilte, erhöhten sich die ausstehenden Auslandskredite von Unternehmen und Finanzinstituten im Oktober auf 210,8 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem monatlichen Plus von 3,4 Milliarden US-Dollar.
Laut den Daten entfällt der Großteil der Verbindlichkeiten auf langfristige Kredite. Diese stiegen um 4,2 Milliarden auf insgesamt 201,7 Milliarden US-Dollar. Demgegenüber sanken die kurzfristigen Auslandskredite (ohne Handelskredite) um 0,8 Milliarden auf 9,1 Milliarden US-Dollar.
Sowohl Finanzinstitute als auch Nicht-Finanzunternehmen haben ihre Verbindlichkeiten erhöht. Die Gesamtverbindlichkeiten der Banken und anderen Finanzunternehmen stiegen um 2,1 Milliarden Dollar, diejenigen der übrigen Unternehmen um 1,3 Milliarden Dollar. Besonders deutlich fiel der Zuwachs im Bereich der langfristigen Kredite aus.
Die Währungsstruktur der Verschuldung zeigt eine starke Abhängigkeit vom US-Dollar. 58 Prozent der langfristigen Kredite sind in US-Dollar denominiert, 31,7 Prozent in Euro. Der Anteil der türkischen Lira liegt hier bei lediglich 2,5 Prozent. Bei den kurzfristigen Krediten hingegen ist die Lira mit einem Anteil von 50,9 Prozent die wichtigste Währung, gefolgt vom US-Dollar mit 25,4 Prozent und dem Euro mit 20,5 Prozent.