Das türkische Zentralstaatbudget wies im Juni und in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 erhebliche Defizite auf. Laut dem Finanz- und Schatzministerium beliefen sich die Einnahmen im Juni auf 909,4 Milliarden Türkische Lira (TL), während die Ausgaben auf 1,24 Billionen TL stiegen. Damit ergab sich ein monatliches Defizit von 330,2 Milliarden TL. Im gesamten ersten Halbjahr summierte sich das Defizit auf 980,5 Milliarden TL.
Steigende Ausgaben und Einnahmen, aber wachsende Lücke
Die Budgetausgaben stiegen im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 43,1 % auf 1,24 Billionen TL, während die Einnahmen um 53,8 % auf 909,4 Milliarden TL stiegen. In den ersten sechs Monaten des Jahres betrugen die kumulierten Einnahmen 5,6 Billionen TL (+46,1 %), die Ausgaben hingegen 6,58 Billionen TL (+43,7 %).
Besonders auffällig ist der Anstieg der Zinsausgaben: Sie schnellten im Juni um 177,7 % auf 275,7 Milliarden TL hoch. Im Halbjahresvergleich stiegen sie sogar um 93,5 % auf 1,11 Billionen TL.
Personal- und Sozialausgaben ziehen an
So stiegen die Personalkosten im Juni um 33,7 % auf 277,6 Milliarden TL, während die staatlichen Sozialversicherungsbeiträge um 28,5 % auf 33,3 Milliarden TL zunahmen. Deutlich zulegen konnten auch die Steuereinnahmen – insbesondere die Einkommenssteuer (+92,4 %) und die Mehrwertsteuer (+58,6 %). Insgesamt stiegen die Steuereinnahmen im Juni um 58,3 % auf 764,9 Milliarden TL.
Budgetplanung: 44,7 % der Mittel bereits aufgebraucht
Bis Ende Juni wurden bereits 44,7 % des für 2025 geplanten Budgets (14,73 Billionen TL) ausgegeben. Besonders hoch war die Auslastung bei den Personalkosten (50,3 %) und den Sozialtransfers (48,8 %).