Türkischer E-Auto-Pionier Togg erobert Deutschland: SUV-Debüt auf der IAA

08.08.2025 – 6:30 Uhr

Der türkische Elektroautohersteller Togg steht in den Startlöchern für sein Debüt in Europa. Nach erfolgreichen Verkäufen in der Heimat soll noch in diesem Jahr der deutsche Markt erobert werden. Highlight ist der vollelektrische SUV T10X, der auf der IAA Mobility im September erstmals hierzulande präsentiert wird.

Verkaufsstart noch 2025 – Direktvertrieb per App

Ursprünglich war der Markteintritt für 2024 geplant, doch Togg verschob den Launch. „Wir wollten optimale Voraussetzungen für nachhaltigen Erfolg schaffen”, erklärt ein Unternehmenssprecher. Nun geht es los – und zwar ohne klassische Händler: Wie in der Türkei werden die Fahrzeuge exklusiv über die hauseigene App Trumore vertrieben.

T10X als Türöffner: Reichweite bis 523 Kilometer

Das SUV T10X ist in zwei Varianten erhältlich: mit einem 52,4-kWh- oder einem 88,5-kWh-Akku. Die Reichweite beträgt jeweils 314 bzw. 523 Kilometer. Beide Versionen werden von einem 218-PS-Elektromotor angetrieben. In der Türkei startet der Preis bei umgerechnet rund 41.000 Euro. Die deutschen Preise will Togg auf der IAA bekannt geben.

Doch nicht nur der Antrieb überzeugt: Das Interieur setzt mit einem riesigen 29-Zoll-Touchscreen, der sich fast über die gesamte Armatur erstreckt, auf High-Tech. Ein separates Display steuert Klimaanlage, Radio und weitere Funktionen.

Deutschland als strategischer Brückenkopf

Die Wahl fiel nicht zufällig auf Deutschland: Mit fast drei Millionen Menschen türkischer Herkunft sieht Togg hier großes Potenzial. Bereits vor Jahren eröffnete das Unternehmen einen Standort in Stuttgart, um den Europa-Start vorzubereiten. Nach Deutschland sollen Frankreich, Italien und Skandinavien folgen. Bis 2032 peilt Togg eine Million Fahrzeuge auf Europas Straßen an.

Hintergrund: Staatsnahes Prestigeprojekt

Togg ist ein Gemeinschaftsprojekt führender türkischer Konzerne, das 2017 auf Initiative von Präsident Erdoğan gegründet wurde. Produziert wird im Werk Gemlik bei Istanbul, das eine jährliche Produktionskapazität von 175.000 Fahrzeugen hat. Die Batteriezellen stammen zwar aus China, doch die Plattform und die Software sind Eigenentwicklungen.