Das geldpolitische Komitee der Zentralbank trifft sich noch diese Woche zu seiner letzten Zinssitzung des Jahres 2025. Beobachter erwarten, dass der jüngste Rückgang der Inflation den Weg für eine weitere Zinssenkung ebnen könnte.
Analysten führen an, dass die im November veröffentlichten Inflationszahlen, die unter den Erwartungen lagen, der Bank mehr Spielraum für eine Lockerung der Geldpolitik geben. Im Oktober hatte das Komitee den Leitzins für die einwöchigen Repo-Auktionen von 40,5 Prozent auf 39,5 Prozent gesenkt.
Ursprünglich gingen Beobachter von einer Senkung um 100 bis 150 Basispunkte aus, nach den November-Daten rechnen die meisten Analysten nun mit 150 Basispunkten.
Die jährliche Inflationsrate in der Türkei fiel im November auf 31,07 Prozent – den niedrigsten Stand seit vier Jahren. Auf Monatsbasis sank die Verbraucherpreisinflation auf 0,87 Prozent, ein 30-Monats-Tief.
Zentralbankpräsident Fatih Karahan betonte zuletzt, dass die straffe Geldpolitik bestehen bleibt, bis Preisstabilität erreicht ist. Kurzfristige Indikatoren und der mittelfristige Ausblick bestätigen, dass die Entinflation anhält. Sollte die Inflation deutlich von den Zwischenzielen abweichen, werde die Politik erneut verschärft, erklärte Karahan.
Die OECD prognostiziert in ihrem Zwischenwirtschaftsausblick, dass der Leitzins der Zentralbank von 40,5 Prozent im dritten Quartal 2025 bis Ende 2026 auf 25 Prozent und bis Ende 2027 auf 17 Prozent sinken könnte, wobei die reale Verzinsung weiterhin positiv und hoch bleibt.
Die nächsten Sitzungen des geldpolitischen Komitees sind für den 22. Januar und den 12. März 2026 angesetzt.