Im Rahmen der Vorstellung ihres dritten Inflationsberichts 2025 hat die türkische Zentralbank (TCMB) ihre Prognosen angepasst und ein neues Konzept eingeführt: die sogenannten „Zwischenziele“. Zentralbankchef Fatih Karahan erklärte, dass diese zusätzlichen Zielwerte den Weg zu einer mittelfristigen Inflationsrate von fünf Prozent klarer abstecken sollen.
Für 2025 bleibt das Zwischenziel bei einer Jahresend-Inflation von 24 Prozent bestehen. Für 2026 wird ein Zwischenziel von 16 Prozent und für 2027 von neun Prozent angestrebt. Die offizielle Prognosespanne für Ende 2025 wurde jedoch auf 25 bis 29 Prozent angehoben. In früheren Berichten waren die Ziele für 2026 und 2027 mit 12 bzw. 8 Prozent niedriger angesetzt worden.
Karahans Kernaussagen
- Die straffe Geldpolitik zeige schrittweise Wirkung.
- Der im Juni 2024 begonnene Desinflationsprozess setze sich trotz geopolitischer Risiken und Marktschwankungen ununterbrochen fort.
- Die Nachfrageentwicklung trage zunehmend zur Dämpfung der Inflation bei.
- Die Kerninflation zeigt seit dem Frühjahr eine graduelle Abschwächung.
- Mieten blieben jedoch inflationsseitig widerstandsfähiger als erwartet.
Karahan betonte, dass die Zwischenziele nur bei außergewöhnlichen Entwicklungen angepasst würden. Diese sollen für mehr Transparenz sorgen und die Glaubwürdigkeit der geldpolitischen Strategie stärken.
Weitere wirtschaftliche Einschätzungen
- Der Leistungsbilanzsaldo dürfte 2025 im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung weiterhin unter dem langfristigen Durchschnitt liegen.
- Im Mai hätten die Kapitalzuflüsse wieder begonnen.
- Die straffe Geldpolitik wird weiterhin durch makroprudenzielle Maßnahmen und Liquiditätsmanagement flankiert, um den Übergang zur türkischen Lira und die Sparquote zu fördern.
Mit den neuen Zwischenzielen möchte die TCMB ihre Kommunikation klarer gestalten und den Fortschritt im Kampf gegen die Inflation besser messbar machen.