Türkische Zentralbank erhöht zwei Mindestreservesätze

27.05.2025 – 6:35 Uhr

Die türkische Zentralbank hat Änderungen an den Mindestreservesätzen für kurzfristige, auf Türkische Lira lautende Finanzierungen aus dem Ausland vorgenommen.

„Der bisherige Mindestreservesatz von 12 Prozent für auf Lira lautende Mittel aus Auslandsgeschäften mit Laufzeiten bis zu einem Jahr wurde je nach Laufzeit und Art der aufgenommenen Kredite differenziert“, teilte die Bank in einer Erklärung mit.

Dementsprechend wurde der Mindestreservesatz auf 8 Prozent für Laufzeiten bis zu einem Monat und auf 14 Prozent für Laufzeiten bis zu drei Monaten angehoben.

Die Änderungen bei den Mindestreservesätzen seien vorgenommen worden, um die makrofinanzielle Stabilität zu stärken und den geldpolitischen Transmissionsmechanismus zu verbessern, erklärte die Bank weiter.

Bereits Anfang Mai hatte die Zentralbank die Mindestreservesätze für Fremdwährungseinlagen um 200 Basispunkte über alle Laufzeiten hinweg erhöht. Zudem wurde festgelegt, dass mindestens 35 Prozent der Exporterlöse bis zum 31. Juli an die Zentralbank verkauft werden müssen.

Auch der Verzinsungssatz für Mindestreserven auf Lira-Einlagen wurde von 84 Prozent auf 86 Prozent der durchschnittlichen gewichteten Refinanzierungskosten der Bank angehoben.

Laut Zentralbankchef Fatih Karahan, der am 22. Mai den Inflationsbericht der Bank präsentierte, sollen mit diesen Maßnahmen der geldpolitische Transmissionsmechanismus gestärkt und Risiken für die Zentralbankbilanz gemindert werden.

Karahan betonte außerdem, dass es entscheidend sei, dass Verbraucherkredite in einer Weise verlaufen, die das Gleichgewicht der Inlandsnachfrage unterstützt. Das Wachstum der auf Lira lautenden Unternehmenskredite entspreche den monatlichen Wachstumsgrenzen und der aktuellen Kreditnachfrage, so Karahan.