Die türkische Wirtschaft ist im ersten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent gewachsen. Das teilte das Türkische Statistikamt (TÜİK) am 30. Mai mit.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu aktuellen Preisen stieg im Zeitraum Januar bis März im Vergleich zum Vorjahr um 36,7 Prozent auf 12,12 Billionen Türkische Lira (rund 335,5 Milliarden US-Dollar).
Finanzminister Mehmet Şimşek kommentierte die Zahlen auf der Plattform X (ehemals Twitter):
„Mit unserem Wirtschaftsprogramm stärken wir die Grundlagen für nachhaltiges, starkes Wachstum und erhöhen die Widerstandskraft und Dynamik unserer Wirtschaft.“
Er betonte zudem, dass die Disinflation weiter anhalte und das Verhältnis des Leistungsbilanzdefizits zum BIP bei einem nachhaltigen Niveau von 0,9 Prozent jährlich liege.
„Wir ergreifen rasch die notwendigen Maßnahmen gegen mögliche Nebenwirkungen des Disinflationsprozesses und unterstützen Investitionen, Beschäftigung, Produktion und Export.“
Entwicklung im Detail
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Quartalswachstum: Im Vergleich zum Vorquartal wuchs das BIP um 1 Prozent, nach einem Wachstum von 1,7 Prozent im letzten Quartal 2024.
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Industrie: Schrumpfte um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum – nach einem Zuwachs von 1,4 % im vierten Quartal 2024.
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Verarbeitendes Gewerbe: Rückgang von 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
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Landwirtschaft: Schrumpfte um 2 Prozent, nachdem sie im Vorquartal noch um 4,7 % gewachsen war.
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Bauwirtschaft: Das Jahreswachstum verlangsamte sich von 8,7 % im Q4/2024 auf 7,3 Prozent im ersten Quartal.
Verbrauch und Investitionen
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Konsumausgaben der privaten Haushalte stiegen um 2 Prozent (nach 3,9 % im Vorquartal).
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Staatsausgaben stiegen um 1,2 Prozent (nach 1,6 %).
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Bruttoanlageinvestitionen wuchsen nur noch um 2,1 Prozent, deutlich weniger als die 6,1 % im Vorquartal.
Außenhandel
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Exporte blieben im Jahresvergleich stabil (±0 %), nachdem sie im letzten Quartal 2024 um 2 % gesunken waren.
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Importe stiegen hingegen um 3 Prozent, nach 1,6 % im Vorquartal.
Löhne und Unternehmensgewinne
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Der Anteil der Arbeitnehmervergütungen an der Bruttowertschöpfung betrug im ersten Quartal 43,7 Prozent, gegenüber 41,7 % im Vorjahr.
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Der Anteil des unternehmerischen Einkommens (inkl. gemischtem Einkommen) sank von 36,4 % auf 35 Prozent.