Die renommierte Ratingagentur Moody’s hat die Kreditwürdigkeit der Türkei verbessert. Dieser Schritt wird sowohl in den Märkten als auch in der Politik als wichtiges Signal gewertet. Das Land erhält nun das Bonitätsrating „Ba3”, eine Stufe höher als zuvor. Die Einschätzung der weiteren Entwicklung wurde von „positiv” auf „stabil” korrigiert. Die Agentur begründet diese Entscheidung mit einer deutlich verbesserten wirtschaftspolitischen Steuerung, insbesondere im Bereich der Geldpolitik.
Şimşek: “Türkische Wirtschaft wieder auf Kurs”
Finanz- und Schatzminister Mehmet Şimşek zeigte sich in einer Stellungnahme auf der Plattform X erfreut über das gestiegene Vertrauen der internationalen Märkte.
„Unsere Wirtschaft hat die Phase der Unsicherheiten und Herausforderungen im In- und Ausland überwunden und ist in eine positive Dynamik zurückgekehrt.“
Die Anhebung des Ratings sei ein Beleg dafür, dass die Regierung die wirtschaftlichen Herausforderungen erfolgreich bewältigt. Man sei fest entschlossen, die Inflation dauerhaft zu senken, das Haushaltsdefizit – abgesehen von den Erdbebenhilfen – unter Kontrolle zu halten und die Leistungsbilanz nachhaltig zu stabilisieren.
Zudem kündigte Şimşek strukturelle Reformen an, die insbesondere die grüne und digitale Transformation der Industrie fördern sollen. „Mit Geduld und Entschlossenheit werden wir unser Programm fortsetzen. Dadurch sinkt unser Risikoaufschlag, der Zugang zu Finanzierung wird erleichtert – und weitere Ratinganhebungen werden folgen“, erklärte der Minister.
Moody’s lobt Kurs der Zentralbank
In der offiziellen Mitteilung von Moody’s wird besonders die Rolle der Türkischen Zentralbank hervorgehoben. Die Geldpolitik wirke zunehmend stabilisierend, reduziere strukturelle Ungleichgewichte und stärke das Vertrauen in die Landeswährung.
Die Agentur weist darauf hin, dass die Gefahr plötzlicher Kurswechsel in der Wirtschaftspolitik zwar weiterhin besteht, das Risiko jedoch geringer geworden ist. Für eine nachhaltige Entwicklung sei die Fortführung der eingeschlagenen Reformpolitik entscheidend.
Auch strukturelle Maßnahmen, etwa zur Verringerung der Energieabhängigkeit und zur Stärkung der Exportkonkurrenzfähigkeit, könnten die Widerstandsfähigkeit der türkischen Wirtschaft gegenüber externen Schocks erhöhen.
Bereits 2024 erste Aufwertung
Im Juli 2024 hatte Moody’s die Türkei bereits um zwei Ratingstufen auf „B1“ heraufgestuft und einen „positiven“ Ausblick vergeben. Die jetzige Entscheidung markiert den nächsten Schritt in einem fortlaufenden Prozess der wirtschaftlichen Stabilisierung.