Türkische Unternehmen verschulden sich im Ausland – höchste Werte seit sechs Jahren

18.10.2025 – 6:30 Uhr

Die ausländischen Kreditverbindlichkeiten des türkischen Privatsektors sind im August auf den höchsten Stand seit sechs Jahren gestiegen. Laut der Zentralbank der Türkei (TCMB) belief sich die Gesamtsumme der aus dem Ausland aufgenommenen Kredite auf 202,5 Milliarden US-Dollar. Gegenüber dem Vormonat bedeutet dies einen Anstieg um 3,7 Milliarden US-Dollar.

Die langfristigen Kredite stiegen um 4,3 Milliarden Dollar auf 192,4 Milliarden Dollar, während die kurzfristigen Verbindlichkeiten (ohne Handelskredite) leicht um 0,6 Milliarden Dollar auf 10,1 Milliarden Dollar zurückgingen. Dabei verzeichneten sowohl finanzielle als auch nichtfinanzielle Unternehmen Zuwächse bei den langfristigen Schulden, während die kurzfristigen Kredite in beiden Sektoren leicht sanken.

Bei der Währungszusammensetzung der Auslandsschulden dominiert weiterhin der US-Dollar. 57,8 Prozent der langfristigen Kredite sind in US-Dollar, 32,5 Prozent in Euro und 2,1 Prozent in Türkischer Lira denominiert. Kurzfristige Verbindlichkeiten bestehen zu 48,3 Prozent aus Lira, zu 28,3 Prozent aus Dollar und zu 21,2 Prozent aus Euro.

Innerhalb des kommenden Jahres müssen 62,7 Milliarden Dollar an Auslandsschulden bedient werden. Davon entfallen 40,3 Milliarden Dollar auf Banken, 17,2 Milliarden Dollar auf nichtfinanzielle Unternehmen und 5,2 Milliarden Dollar auf andere Finanzinstitutionen.

Experten betonen, dass die Stabilität der Wechselkurse und die Diversifizierung der Finanzierungsquellen für das Management dieser kurzfristigen Schulden von entscheidender Bedeutung sind. Die steigenden Auslandsschulden zeigen einerseits, dass die Investitionstätigkeit im Privatsektor fortgesetzt wird, andererseits bestehen aber Risiken durch Währungsschwankungen.