Die türkische Verteidigungs- und Luftfahrtindustrie verzeichnet für das Jahr 2025 einen Ausfuhrrekord. Wie Haluk Görgün, der Vorsitzende der Verteidigungsindustrie-Behörde, bekannt gab, erreichten die Exporte 8,5 Milliarden US-Dollar. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.
Auf dem siebten „Defense Industry Meetings“-Kongress in Istanbul hieß es, die Branche habe eine bemerkenswerte Transformation durchlaufen. Während der Exportwert im Jahr 2002 noch bei 248 Millionen Dollar lag, wurde im Jahr 2011 erstmals die Milliardengrenze überschritten. Nach 3,1 Milliarden Dollar im Jahr 2019 und 7,15 Milliarden Dollar im Jahr 2024 setzt sich das Wachstum nun fort.
Unabhängigkeit und globale Präsenz nimmt zu
Murat İkinci, der Vorstandsvorsitzende des Raketenherstellers Roketsan, gab bekannt, dass die Abhängigkeit von ausländischer Technologie inzwischen von ehemals 80 auf nur noch 20 Prozent gesunken sei. Auf die Frage nach dem Exportziel für 2026 sagte Ikinci: „Ich denke, es ist zutreffend zu sagen, dass es 10 Milliarden Dollar übersteigen wird.“ Das Wachstumstempo soll beibehalten werden.
Fünf türkische Unternehmen – Aselsan, Turkish Aerospace Industries (TUSAŞ), Baykar, Roketsan und MKE – schafften es im Jahr 2024 in die Liste der 100 umsatzstärksten Rüstungsunternehmen des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI.
Eigenentwicklungen als Exportschlager
Der stellvertretende Verteidigungsminister Musa Heybet betonte, die Türkei habe durch die Entwicklung eigener Systeme eine bedeutende Position erreicht. Unbemannte Luftfahrzeuge wie die Bayraktar TB2, AKINCI und ANKA hätten nicht nur die Fähigkeiten der türkischen Streitkräfte verbessert, sondern seien auch international zu wegweisenden Plattformen geworden.
Heybet wies zudem auf das einheimische, gestaffelte Luftabwehrsystem mit den Komponenten KORKUT, HİSAR und SİPER hin. Im Marinebereich habe das MİLGEM-Projekt mit Fregatten und Korvetten den nationalen Schiffbau vorangetrieben und ein hohes Exportpotenzial geschaffen.
Die Zahl der laufenden Verteidigungsprojekte im Land ist von rund 60 im Jahr 2002 auf heute mehr als 1.300 gestiegen.