Die türkische Verteidigungs- und Luftfahrtindustrie hat in den ersten elf Monaten des Jahres 2025 einen neuen Exportrekord aufgestellt. Wie Haluk Görgün, der Präsident der Verteidigungsindustriebehörde (SSB), auf der Plattform NSosyal mitteilte, stiegen die Ausfuhren im November im Vergleich zum Vorjahresmonat um 22 Prozent auf 747 Millionen US-Dollar.
„Mit dieser Dynamik hat unser Sektor nicht nur im November zugelegt, sondern mit seiner Jahresleistung auch einen neuen Rekord gebrochen“, schrieb Görgün. „Unsere Exportzahlen, die in nur elf Monaten erreicht wurden, übertreffen alle jemals in einem vollen Jahr erzielten Werte.“ Der SSB-Chef betonte, der Sektor festige damit sein Wachstum bei hochwertigen Produkten, erweitere seine Exportvolumina und steigere seine Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt.
Das Wachstum der Branche in den letzten zwei Jahrzehnten ist beachtlich: Von bescheidenen 248 Millionen Dollar im Jahr 2002 stiegen die Ausfuhren auf über eine Milliarde Dollar im Jahr 2011, 2019 wurde die Drei-Milliarden-Marke überschritten und im vergangenen Jahr erreichten die Exporte bereits ein Volumen von 7,15 Milliarden Dollar.
Die internationale Bedeutung türkischer Rüstungsunternehmen zeigt sich auch in einem globalen Ranking. Fünf türkische Firmen – Aselsan, Turkish Aerospace Industries (TUSAŞ), Baykar, Roketsan und MKE – schafften es im Jahr 2024 in die Liste der 100 umsatzstärksten Rüstungsunternehmen, die vom Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI erstellt wird. Aselsan verbesserte sich darin auf Platz 47, TUSAŞ auf Platz 65 und der Drohnenhersteller Baykar debütierte auf Platz 73.
Ein aktueller Meilenstein unterstreicht die gewachsene Marktposition: In dieser Woche verkaufte die Türkei die Korvette „TCG Akhisar“ an Rumänien. Es handelt sich dabei um den ersten Export eines Kriegsschiffes an einen NATO- und EU-Mitgliedstaat. Laut Görgün sieht die SSB ihre künftigen Aufgaben in der Erhöhung der Anzahl exportierender Unternehmen, der Einbindung von kleinen und mittleren Betrieben in globale Lieferketten und der Entwicklung eines nachhaltigen Exportmodells mit hoher Wertschöpfung.