Türkische Inflation halbiert: Zentralbankchef Karahan gibt optimistisches Jahresziel aus

07.09.2025 – 6:30 Uhr

Die türkische Zentralbank (TCMB) geht davon aus, dass die Inflation in der Türkei bis zum Jahresende auf unter 29 Prozent sinken wird. Dies gab Zentralbankchef Fatih Karahan bei einem Treffen mit Vertretern der Wirtschaft in Bursa bekannt. Im Mai 2024 hatte die Inflation noch bei 75 Prozent gelegen. Derzeit beträgt sie offiziellen Angaben zufolge 33 Prozent.

Karahan sprach vor Unternehmern der Bursa Handels- und Industriekammer und hob die Wirkung der straffen Geldpolitik hervor. „Der Desinflationsprozess setzt sich ununterbrochen fort“, sagte er. Besonders bei Grundgütern und Nahrungsmitteln seien die Teuerungsraten deutlich zurückgegangen. Lediglich im Dienstleistungssektor bleibe das Preisniveau auf erhöhtem Niveau, unter anderem durch hohe Mieten und Bildungskosten.

Laut der Zentralbank sind die Währungsreserven in den vergangenen zwei Jahren deutlich gestiegen und liegen inzwischen bei über 178 Milliarden Dollar. Gleichzeitig ist das Volumen der viel kritisierten, staatlich abgesicherten Einlagenprodukte (KKM) seit dem Höchststand im August 2023 von 143 Milliarden Dollar auf zuletzt 10 Milliarden Dollar zurückgegangen.

Karahan betonte, dass stabile Preise die Grundlage für nachhaltiges Wachstum seien. „Wichtiger als der Leitzins ist die Steuerung der Inflationserwartungen”, so der Zentralbankchef. Nur so könnten langfristig die Zinsen sinken und Investitionen angekurbelt werden.

Auch politische Vertreter wie Bursas Gouverneur Erol Ayyıldız unterstrichen bei dem Treffen die Rolle der regionalen Wirtschaft als Motor für Stabilität und Wachstum. Die Stadt gilt als eine der führenden Industrieregionen des Landes.