Trotz eines leichten Rückgangs in der Fahrzeugproduktion konnte die türkische Automobilbranche ihre Exportleistung in den ersten fünf Monaten des Jahres 2025 deutlich steigern. Laut aktuellen Daten des Verbands der Automobilindustrie (OSD) stiegen die Exporte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um acht Prozent auf insgesamt 16,4 Milliarden US-Dollar.
Exportrekord trotz Produktionsrückgang
In Stückzahlen legte die Automobilbranche bei den Exporten um fünf Prozent zu. Insgesamt wurden 440 221 Fahrzeuge ins Ausland geliefert. Besonders die Ausfuhr von Nutzfahrzeugen verzeichnete ein deutliches Plus von 26 Prozent, während die Pkw-Exporte um sechs Prozent zurückgingen. Der Export von Traktoren brach hingegen um 41 Prozent ein.
Die Zahlen zeigen, dass die Branche ihre Position im internationalen Geschäft weiter ausbauen konnte, obwohl die Produktionszahlen rückläufig waren. Im Zeitraum Januar bis Mai 2025 sank die Gesamtproduktion im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent auf 598 495 Einheiten. Die Pkw-Produktion ging sogar um 4,3 Prozent auf 375 183 Fahrzeuge zurück. Unter Hinzurechnung der Traktorenproduktion ergibt sich ein Rückgang der Gesamtproduktion um drei Prozent auf 612.238 Fahrzeuge.
Nutzfahrzeuge legen zu, schwere Fahrzeuge verlieren
Im Nutzfahrzeugsegment zeigte sich ein gemischtes Bild: Während die Produktion leichter Nutzfahrzeuge um sieben Prozent stieg, ging die Produktion schwerer Nutzfahrzeuge um 19 Prozent zurück. Der Kapazitätsauslastungsgrad der gesamten Branche lag in diesem Zeitraum bei 68 Prozent. Besonders niedrig war dieser Wert bei Traktoren mit nur 44 Prozent.
Automobilbranche bleibt Exportmeister
Auch im Jahr 2025 behauptete die Automobilbranche ihre Spitzenposition im türkischen Export. Laut der Türkischen Exporteursversammlung (TİM) erzielte die Branche mit einem Anteil von 17 Prozent erneut den höchsten Exportwert aller Industriesektoren.
Zudem belegen Daten der Uludağ Exporteursvereinigung für die Automobilindustrie, dass der Export der Hauptfahrzeugindustrie um zehn Prozent und der der Zulieferindustrie um sechs Prozent gestiegen ist.
Inlandsgeschäft wächst leicht
Auch der Inlandsmarkt zeigte im gleichen Zeitraum ein moderates Wachstum. Der Gesamtabsatz stieg um drei Prozent auf 506 592 Fahrzeuge. Besonders im Pkw-Segment war ein Plus von fünf Prozent auf 394 327 Einheiten zu verzeichnen. Im Gegensatz dazu schrumpfte der Markt für Nutzfahrzeuge leicht: Der Absatz schwerer Nutzfahrzeuge sank um 13 Prozent, der von leichten Nutzfahrzeugen um zwei Prozent.
Der Anteil lokal produzierter Fahrzeuge auf dem Inlandsmarkt fiel in einigen Segmenten relativ gering aus. So lag der Anteil bei Pkw bei lediglich 31 Prozent und bei leichten Nutzfahrzeugen bei 20 Prozent. Nur bei schweren Nutzfahrzeugen dominieren mit 63 Prozent einheimische Modelle.