Die türkische Automobilindustrie steuert auf ein neues Exporthoch zu. Wie Handelsminister Ömer Bolat mitteilte, könnten die Ausfuhren der Branche im laufenden Jahr die Marke von 40 Milliarden US-Dollar überschreiten.
„Wenn sich das derzeitige Wachstum fortsetzt, ist ein Exportvolumen von 41 Milliarden Dollar durchaus realistisch“, erklärte Bolat bei einem Treffen mit Branchenvertretern.
Die Automobilbranche ist seit 15 Jahren unangefochtener Spitzenreiter unter den Exportsektoren der Türkei. Im Jahr 2024 lag das Exportvolumen bei 37,2 Milliarden Dollar. Allein im Zeitraum Januar bis Juli 2025 stiegen die Ausfuhren im Jahresvergleich um 13,6 Prozent auf 23,45 Milliarden Dollar. Die PKW-Exporte verzeichneten ein Plus von über 10 Prozent und erreichten 12 Milliarden Dollar.
Zulieferindustrie mit entscheidender Rolle
Besonders hob der Minister die Rolle der Zulieferindustrie hervor: Von den 37 Milliarden Dollar im Vorjahr stammten 16 Milliarden direkt aus dem Zuliefersektor. Rechnet man die indirekten Beiträge – also Bauteile, die in den von Hauptherstellern produzierten Fahrzeugen enthalten sind – hinzu, komme der Zulieferbereich auf ein Gesamtvolumen von rund 24 Milliarden Dollar. „Das bedeutet, etwa zwei Drittel der Exporte sind euer Verdienst“, so Bolat an die anwesenden Zulieferbetriebe gerichtet.
Weltweit 13. größter Autohersteller
Mit einer Jahresproduktion von 1,47 Millionen Fahrzeugen liegt die Türkei laut Bolat derzeit auf Rang 13 der weltweit größten Automobilproduzenten und belegt Platz 4 in Europa.
Die Automobilbranche ist nicht nur wirtschaftlich bedeutend, sondern auch ein zentraler Arbeitgeber: Zählt man Fahrzeughersteller, Zulieferer, Ersatzteilproduzenten, Werkstätten und Dienstleister zusammen, sind laut Bolat mehr als eine Million Menschen in der türkischen Autoindustrie beschäftigt.