Türkische Außenhandelszahlen im Mai 2025: Exporte und Importe legen leicht zu

03.07.2025 – 6:35 Uhr

Im Mai 2025 hat die Türkei sowohl ihre Exporte als auch ihre Importe im Vergleich zum Vorjahresmonat leicht gesteigert. Laut vorläufigen Daten des türkischen Statistikamts (TurkStat) und des Handelsministeriums stiegen die Ausfuhren im Rahmen des allgemeinen Handelssystems um 2,6 % auf 24,8 Milliarden US-Dollar. Die Einfuhren legten um 2,7 % zu und erreichten 31,5 Milliarden US-Dollar.

Außenhandelsdefizit nimmt weiter zu

Trotz des Exportwachstums vergrößerte sich das Handelsdefizit im Mai im Jahresvergleich um 2,7 % auf 6,6 Milliarden US-Dollar. Die Importdeckungsquote blieb mit 78,9 % auf dem Niveau des Vorjahres.

Für den Zeitraum Januar bis Mai 2025 ergibt sich ein ähnliches Bild: Die Exporte stiegen um 3,4 % auf 110,9 Milliarden US-Dollar, die Importe hingegen um 5,8 % auf 152,2 Milliarden US-Dollar. Das Handelsdefizit vergrößerte sich in diesem Zeitraum um 12,7 % auf 41,3 Milliarden US-Dollar. Die Importdeckungsquote fiel von 74,5 % im Vorjahr auf 72,9 %.

Außenhandel ohne Energie und Gold deutlich dynamischer

Besonders aussagekräftig ist die Entwicklung des Handels ohne Berücksichtigung von Energieprodukten und nicht-monetärem Gold. In diesem Bereich stiegen die Exporte im Mai um 5,0 % auf 23,2 Milliarden US-Dollar, die Importe um 4,3 % auf 25,1 Milliarden US-Dollar. Das daraus resultierende Handelsdefizit belief sich auf 1,9 Milliarden US-Dollar. Die Deckungsquote lag hier mit 92,5 % deutlich höher.

Deutschland bleibt wichtigster Exportmarkt

Mit einem Handelsvolumen von 2,1 Milliarden US-Dollar war Deutschland im Mai erneut wichtigster Abnehmer türkischer Waren, gefolgt vom Vereinigten Königreich (1,5 Mrd. US-Dollar), den USA (1,5 Mrd. US-Dollar), Italien (1,2 Mrd. US-Dollar) und dem Irak (1,1 Mrd. US-Dollar). Diese fünf Länder machten 30,1 % der gesamten Exporte aus.

Auch im Fünfmonatszeitraum steht Deutschland mit 9,2 Milliarden US-Dollar an der Spitze, gefolgt vom Vereinigten Königreich, den USA, Italien und dem Irak. Diese fünf Länder sind zusammen für 29,9 % der Gesamtausfuhren verantwortlich.

China führt bei Importen

China bleibt das wichtigste Herkunftsland für Importe in die Türkei. Im Mai wurden Waren im Wert von 4,3 Milliarden US-Dollar eingeführt, dicht gefolgt von Russland mit 3,3 Milliarden US-Dollar, Deutschland mit 2,7 Milliarden US-Dollar, Italien mit 1,7 Milliarden US-Dollar und der Schweiz mit 1,5 Milliarden US-Dollar. Diese Länder vereinten 42,8 % der gesamten Importe auf sich.

Der Großteil der Importe bestand aus Zwischenprodukten (67,6 %), gefolgt von Konsumgütern (17,7 %) und Investitionsgütern (14,6 %).

Industrieexporte dominieren

Die türkische Industrie bleibt das Rückgrat der Exportwirtschaft: Im Mai 2025 entfielen 95 % der Gesamtexporte auf den verarbeitenden Sektor. Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei machten zusammen 3 % aus, während der Bergbau und die Steinbruchindustrie bei 1,4 % lagen.

Der Anteil von Hightech-Produkten an den Industrieexporten lag im Mai bei nur 4,0 %. Auf Importseite lag dieser Anteil mit 10,0 % höher: 10,0 % der Industrieimporte entfielen auf Produkte mit hoher technologischer Intensität.

Saisonbereinigte Daten zeigen deutlichen Exportanstieg

Saison- und kalenderbereinigt stiegen die Exporte im Vergleich zum April 2025 um 10,3 %. Die Importe hingegen gingen um 5,0 % zurück. Im Vorjahresvergleich (kalenderbereinigt) legten die Exporte um 5,3 % und die Importe um 9,2 % zu.
Außenhandel nach dem besonderen Handelssystem

Nach dem besonderen Handelssystem, bei dem bestimmte Freizonen und Lagerverbräuche ausgeklammert werden, beliefen sich die Exporte im Mai auf 22,7 Milliarden US-Dollar (+3,0 %) und die Importe auf 29,3 Milliarden US-Dollar (+1,3 %). Das daraus resultierende Defizit sank leicht um 4,1 % auf 6,7 Milliarden US-Dollar.

Von Januar bis Mai lagen die Exporte bei 101 Milliarden US-Dollar (+4,0 %), während die Importe um 5,9 % auf 142,7 Milliarden US-Dollar zulegten. Das Handelsdefizit wuchs um 10,9 % auf 41,7 Milliarden US-Dollar. Entsprechend fiel die Deckungsquote auf 70,8 %.