Den aktuellen Zahlen des Europäischen Statistikamtes Eurostat zufolge hat die Türkei die längste durchschnittliche Wochenarbeitszeit in Europa. Mit 43,1 Stunden pro Woche liegt das Land deutlich über dem EU-Durchschnitt und belegt damit den ersten Platz im europäischen Vergleich.
Der europaweite Durchschnitt für die Altersgruppe der 20- bis 64-Jährigen, die in Vollzeit oder Teilzeit arbeiten, liegt bei 36 Wochenstunden. Ein genauerer Blick auf die einzelnen Länder offenbart jedoch große Unterschiede: Auf den Plätzen hinter der Türkei folgen Serbien mit 41,3 Stunden, Bosnien und Herzegowina mit 41,2 Stunden sowie Griechenland mit 39,8 Stunden.
Am unteren Ende der Skala befinden sich die Niederlande mit 32,1 Stunden, Norwegen mit 33,7 Stunden und Irland mit 33,9 Stunden wöchentlicher Arbeitszeit.
Auch geschlechtsspezifisch zeigen sich Unterschiede: In der EU arbeiten Männer im Durchschnitt 38,2 Stunden pro Woche, Frauen hingegen nur 33,3 Stunden. In der Türkei fällt der Unterschied noch stärker aus. Männer arbeiten im Durchschnitt 44,8 Stunden, Frauen hingegen nur 39,7 Stunden.
Ein besonders arbeitsintensiver Sektor in der Türkei ist laut Eurostat der Bereich Gastgewerbe und Gastronomie mit durchschnittlich 48,6 Stunden pro Woche. Auch in den Bereichen Gesundheits- und Sozialdienste liegt die Arbeitszeit mit 48,3 Stunden weit über dem Durchschnitt. Die kürzeste durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 34 Stunden wurde im Bildungswesen festgestellt.
Mit 41,2 Stunden pro Woche führen die Bereiche Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei auf europäischer Ebene die Liste der arbeitsintensivsten Wirtschaftssektoren an. Dicht dahinter folgen der Bergbau und die Gewinnung von Steinen und Erden mit 38,8 Stunden sowie das Baugewerbe mit 38,7 Stunden. Die geringsten Arbeitszeiten wurden mit 26,7 Stunden bei privaten Haushaltsaktivitäten und mit 31,9 Stunden im Bildungssektor gemessen.
Auffällig ist zudem, dass für Länder wie Großbritannien, Albanien und Nordmazedonien keine aktuellen Daten zur Arbeitszeit vorliegen.