Eine neue Studie von Forschern der Türkischen Zentralbank zeigt, dass die Zinssenkungen der Bank deutlich in den Kredit- und Einlagenzinsen reflektiert wurden.
Die Untersuchung zeigt, dass kurzfristige Kredit- und Einlagenzinsen weitgehend durch den Leitzins bestimmt werden, während langfristige Zinsen vor allem von Erwartungen über die Inflation und Risikoprämien beeinflusst werden. Um langfristige Zinssenkungen nachhaltig zu gestalten, müssen Inflationserwartungen verankert und die Risikoprämie begrenzt werden.
Die Studie betont, dass ein konsequent restriktiver geldpolitischer Kurs entscheidend ist, um die Übertragung der Leitzinsänderungen auf die Bankzinsen zu gewährleisten. Zwischen Juli und Oktober 2025 senkte die Zentralbank ihren Leitzins insgesamt um 650 Basispunkte, was die Zinsen der Banken zwischen dem 4. Juli und 5. Dezember deutlich beeinflusste.
Konkret fielen die Zinsen für Türkische-Lira-Einlagen und Geschäftskredite um rund 690 Basispunkte, während Kredite für Verbraucher um etwa 300 Basispunkte sanken. Bei einer Analyse nach Unternehmensgröße zeigte sich: Große Unternehmen profitierten von Zinssenkungen um 630 Basispunkte, kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sogar um 750 Basispunkte.
Die Forschung unterstreicht, dass kurzfristige Zinsen direkt auf Änderungen des Leitzinses reagieren, während langfristige Zinsen zusätzlich von Inflationserwartungen und Risikoprämien geprägt werden.