Die türkische Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2025 deutlich gewachsen und zählt damit zu den wachstumsstärksten Volkswirtschaften innerhalb der OECD und der G20. Laut Handelsminister Ömer Bolat legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4,8 Prozent zu. Damit rangiert die Türkei unter den OECD-Staaten auf Platz zwei und innerhalb der G20 auf Platz vier.
Laut Bolat wächst die türkische Wirtschaft inzwischen seit 20 Quartalen in Folge. Das auf Jahresbasis hochgerechnete Bruttoinlandsprodukt erreichte im zweiten Quartal 1,474 Billionen US-Dollar und stellte damit einen neuen Rekordwert dar. Getragen wurde diese Entwicklung insbesondere von steigenden Investitionen, die um 8,8 Prozent zulegten, sowie von einem positiven Beitrag der Exporte von Waren und Dienstleistungen.
Die Regierung verweist zugleich auf Fortschritte bei wichtigen makroökonomischen Kennzahlen. So sei die Inflationsrate rückläufig, ebenso die Arbeitslosenquote. Letztere lag im Juli 2025 bei acht Prozent und damit um 0,4 Punkte niedriger als im Vormonat. Damit wurde der niedrigste Wert seit Anfang 2005 erreicht.
Zudem befindet sich das Leistungsbilanzdefizit mit 1,3 Prozent auf einem historisch niedrigen Niveau.
Bolat betonte, dass sich die positive wirtschaftliche Entwicklung auch in einer höheren Kreditwürdigkeit und einem Rückgang der Risikoprämien widerspiegele. Ziel der Regierung ist es, die Wirtschaftsleistung weiter zu stabilisieren und die Exporte zu steigern. Für das Gesamtjahr peilt Ankara Ausfuhren im Wert von mehr als 390 Milliarden US-Dollar an.
Seit der Corona-Pandemie weist die Türkei durchgehend positives Wachstum auf. 2020 betrug das Plus 1,8 Prozent, 2021 lag es bei 11,8 Prozent und in den Folgejahren bei fünf Prozent (2022), 3,3 Prozent (2024) sowie 2,3 Prozent im ersten Quartal 2025.
Mit dem jüngsten Anstieg im zweiten Quartal erreichte das Wirtschaftswachstum im ersten Halbjahr 2025 einen Durchschnitt von 3,6 Prozent.