Türkei verzeichnet kräftigen Anstieg ausländischer Direktinvestitionen

14.08.2025 – 6:30 Uhr

Die Türkei hat im ersten Halbjahr 2025 deutlich mehr internationale Direktinvestitionen angezogen als im Vorjahr. Laut dem Internationalen Investorenverband (YASED) flossen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 rund 6,3 Milliarden US-Dollar ins Land. Dies entspricht einem Plus von 27 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Jahres 2024. Grundlage dieser Angaben ist die am 12. August von der Türkischen Zentralbank veröffentlichte Zahlungsbilanzstatistik.

Besonders stark war der Zufluss im Juni: Mit 1,6 Milliarden US-Dollar lag der Monatswert auf hohem Niveau und trug maßgeblich zum Halbjahresergebnis bei. Seit 2002 summieren sich die ausländischen Direktinvestitionen in der Türkei damit auf über 281 Milliarden US-Dollar.

Handel als Investitionsmotor

Von den 6,3 Milliarden US-Dollar entfielen 3,9 Milliarden auf Beteiligungskapital, 2,2 Milliarden auf Schuldinstrumente und 0,9 Milliarden auf Immobilienkäufe durch Ausländer:innen. Trotz Investitionsabflüssen in Höhe von 669 Millionen US-Dollar blieb der Nettowert stabil.

Innerhalb der Beteiligungskapital-Investitionen führte der Groß- und Einzelhandel mit 1,8 Milliarden US-Dollar und einem Anteil von 47 Prozent deutlich vor anderen Branchen. Die Lebensmittel-, Getränke- und Tabakindustrie kam auf neun Prozent und lag damit über dem historischen Durchschnitt. Finanz- und Versicherungsdienstleistungen erreichten acht Prozent, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen sechs Prozent.

Europa und Zentralasien im Fokus

Mit 52 Prozent kam mehr als die Hälfte der Direktinvestitionen aus der Europäischen Union (EU-27). Zentralasiatische Länder folgten mit 20 Prozent, wobei Kasachstan mit 610 Millionen US-Dollar besonders hervorstach.

Unter den einzelnen Ländern lagen die Niederlande mit 1,4 Milliarden US-Dollar (35 Prozent) an der Spitze. Dahinter folgten Kasachstan (16 Prozent), die USA (10 Prozent), Deutschland (6 Prozent) und Aserbaidschan (5 Prozent).