Türkei – Staatskasse verzeichnet 63,7 Milliarden Lira Defizit im Jahr 2024

10.01.2025 – 6:35 Uhr

Die türkische Staatskasse schloss das Jahr 2024 mit einem Bargelddefizit von 63,7 Milliarden Lira ab. Wie aus einem Bericht des Finanzministeriums hervorgeht, stiegen die Gesamtausgaben im Vergleich zum Vorjahr deutlich an und überschritten 462 Milliarden Lira.

Ein Sprecher des Ministeriums teilte mit, dass die Einnahmen aus Steuern und anderen Quellen auf knapp 399 Milliarden Lira geschätzt wurden. Trotz dieser Einnahmen sei das Defizit auf die umfangreichen staatlichen Unterstützungsmaßnahmen und gestiegene Zinsen für Staatsanleihen zurückzuführen.

Die Zinsausgaben machten einen erheblichen Anteil der Gesamtausgaben aus und beliefen sich auf mehr als 62 Milliarden Lira. Laut Angaben von Experten wurde dieser Anstieg durch die Erhöhung der Leitzinsen sowie durch gestiegene Finanzierungskosten für Staatsanleihen ausgelöst.

Das Ministerium betonte, dass der Zinsdruck auf die Staatskasse eine der größten Herausforderungen im aktuellen Wirtschaftsumfeld sei. Dies habe dazu geführt, dass die Türkei verstärkt auf externe Finanzierungsquellen angewiesen sei.

Öffentliche Investitionen bleiben stabil

Trotz der finanziellen Belastungen sei es der Regierung gelungen, ihre öffentlichen Investitionsprojekte stabil zu halten. Infrastrukturmaßnahmen, Bildungsinitiativen und soziale Unterstützungsprogramme wurden im Jahr 2024 fortgeführt, was zusätzliche Mittel aus dem Staatshaushalt erforderte.

Die Regierung habe betont, dass diese Maßnahmen notwendig seien, um die wirtschaftliche Stabilität des Landes zu fördern und gleichzeitig soziale Ungleichheiten zu verringern.
Ausblick auf das Jahr 2025

Das Finanzministerium kündigte an, im kommenden Jahr strengere Haushaltskontrollen einzuführen, um das Defizit zu senken. Gleichzeitig wolle man jedoch sicherstellen, dass essenzielle Projekte nicht beeinträchtigt würden.

Wirtschaftsanalysten warnten jedoch, dass angesichts der globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten und der weiterhin hohen Zinssätze die Senkung des Defizits eine Herausforderung bleiben werde.