Türkei setzt auf Zukunft: Drei neue Batteriefabriken sollen 2025 durchstarten

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27.06.2025 – 14:30 Uhr

In der Türkei sollen bis Ende 2025 drei Lithium-Ionen-Batteriefabriken in Betrieb genommen werden, kündigte Kadem Usta, Präsident des Batteriehersteller- und Lieferantenverbandes (PİLDER), an.

Die Werke werden in drei Provinzen angesiedelt sein und sollen die Rolle der Türkei in der globalen Energiewende stärken. „Wir erwarten, dass drei Fabriken in der zweiten Jahreshälfte mit der Produktion beginnen“, erklärte Usta.

  • Die Firma Ottomotive in Kocaeli wird Batteriesysteme für Kommunikationsinfrastrukturen herstellen.

  • Reap Battery in Istanbul konzentriert sich auf Energiespeicherlösungen.

  • Maxxen in Izmir plant die Entwicklung von Energiespeichersystemen im Netzmaßstab.

Die Kapazitäten sind beachtlich: Ottomotive und Reap Battery streben jeweils eine Jahresproduktion von 5 Gigawattstunden an, Maxxen peilt 10 Gigawattstunden an.

Usta betonte, dass die Produktion vor allem für den Export gedacht sei, um die Türkei als wettbewerbsfähigen Standort im globalen Batteriemarkt zu etablieren.

Im vergangenen Jahr verzeichnete die türkische Batteriebranche Investitionen von über einer Milliarde US-Dollar. Die neuen Fabriken markieren einen wichtigen Schritt von der Montage hin zur eigenen Produktion und unterstützen so die Elektrifizierung verschiedener Industrien sowie die Integration erneuerbarer Energien.

Batterien sind entscheidend, um die Schwankungen erneuerbarer Energiequellen auszugleichen und Elektrofahrzeuge mit Strom zu versorgen.

Usta hob auch das wirtschaftliche und ökologische Potenzial der Branche hervor: „Die lokale Batterieproduktion ist wichtig für technologische Unabhängigkeit und wirtschaftlichen Mehrwert in der Türkei.“ Er prognostiziert, dass die Produktionskosten für Lithium-Ionen-Batterien 2025 auf rund 100 US-Dollar pro Kilowattstunde sinken werden – nach 115 US-Dollar 2024 und 144 US-Dollar 2023.

Der globale Batterieausstoß stieg 2024 auf 1,5 Terawattstunden (TWh) und soll 2025 auf 2 TWh anwachsen. Neue Regelungen in der Türkei für Energiespeicheranlagen haben Investitionen für 2026 erleichtert.

Usta sieht auch die Elektromobilität als nationale Priorität: „Elektrofahrzeuge zu fahren ist nicht nur eine persönliche Entscheidung – es reduziert die Importkosten für Kraftstoffe, verringert CO2-Emissionen und spart Energiekosten. Jeder Kilometer bringt Vorteile für das Land, die Umwelt und den Geldbeutel.“