London – Die Preise für Edel- und Industriemetalle in der Türkei erreichen zum Jahresende Rekordhöhen. Treiber sind wirtschaftliche und geopolitische Unsicherheiten, eine starke industrielle Nachfrage und in einigen Fällen ein knappes Angebot.
Gold und Silber gelten traditionell als sichere Anlagewerte, und die Nachfrage ist angesichts wachsender geopolitischer Spannungen stark gestiegen. Dazu zählen etwa Zölle von US-Präsident Donald Trump, Kriege in der Ukraine und Gaza sowie jüngster Druck Washingtons auf Caracas.
Auch die wachsende Staatsverschuldung in wichtigen Volkswirtschaften und das Risiko einer Blase im Bereich der künstlichen Intelligenz verunsichern Anleger.
„Metalle werden wieder zur Versicherung, nicht nur als spekulativer Vermögenswert“, erklärt John Plassard, Analyst bei Cite Gestion Private Bank. Viele Anleger suchen daher Diversifikation in Gold und Silber.
Schwacher Dollar treibt Preise weiter
Unsicherheit rund um Trumps Präsidentschaft und mögliche weitere Zinssenkungen der Federal Reserve haben den Dollar geschwächt, was ihn für Investoren weniger attraktiv macht. Ein schwacher Dollar begünstigt zudem Industriemetalle, da Rohstoffe, die in Dollar gehandelt werden, für Käufer günstiger werden.
Gold und Silber auf Rekordkurs
Gold stieg in diesem Jahr um mehr als 70 Prozent und übertraf am 24. Dezember erstmals 4.500 US-Dollar pro Unze, während Silber mit 72 US-Dollar pro Unze einen Rekordwert erreichte – etwa 2,5-mal so hoch wie im Januar.
Industriemetalle profitieren vom Boom
Die industrielle Nachfrage ist in den letzten Monaten stark gestiegen, unter anderem durch die Entwicklung künstlicher Intelligenz und die Energiewende.
Kupfer, das in Solarmodulen, Windturbinen, Batterien für Elektrofahrzeuge und Rechenzentren verwendet wird, verzeichnet starke Kursgewinne und erreichte am 24. Dezember über 12.000 US-Dollar pro Tonne.
Aluminium, eine günstigere Alternative zu Kupfer, sowie Silber profitieren ebenfalls vom KI-Boom und dem Trend zu erneuerbaren Energien.
Platin und Palladium, die in Katalysatoren von Autos eingesetzt werden, erreichten Rekord- beziehungsweise Dreijahreshöchststände, nachdem die EU beschlossen hatte, den Verkauf neuer Verbrennungsfahrzeuge über 2035 hinaus zu erlauben.