Die Inflation in der Türkei ist im August auf einen Jahressatz von 32,95 Prozent zurückgegangen. Dies ist der niedrigste Stand seit 45 Monaten, wie das Türkische Statistikinstitut (TÜİK) am Montag mitteilte. Zuletzt war die Teuerungsrate im November 2021 niedriger. Im Vormonat Juli hatte die jährliche Inflationsrate noch bei 33,52 Prozent gelegen.
Gegenüber dem Vormonat stieg der Verbraucherpreisindex (TÜFE) im August um 2,04 Prozent und damit etwas stärker als von Ökonomen erwartet.
Trotz des leicht rückläufigen Jahresvergleichs bleiben die Preissteigerungen in zentralen Lebensbereichen enorm. Besonders betroffen sind Verbraucher weiterhin durch die Kosten für Wohnen und Lebensmittel. Die Wohnkosten stiegen innerhalb eines Jahres um 53,27 Prozent. Lebensmittel und nichtalkoholische Getränke verteuerten sich im Jahresvergleich um 33,28 Prozent.
Auch im Monatsvergleich trugen diese Bereiche maßgeblich zur Inflation bei: Im August wurden Lebensmittel um 3,02 Prozent teurer und die Wohnkosten stiegen um 2,66 Prozent gegenüber Juli.
Der Index der Erzeugerpreise (Yİ-ÜFE) stieg im August gegenüber dem Vorjahr um 25,16 Prozent und gegenüber dem Vormonat um 2,48 Prozent.
Von den 143 grundlegenden Waren- und Dienstleistungsgruppen im Warenkorb verzeichneten 119 einen Preisanstieg. In 20 Gruppen fielen die Preise und in vier Gruppen blieben sie unverändert.
Die sogenannte Kerninflationsrate (TÜFE-B), bei der die Preise für unverarbeitete Lebensmittel, Energie, Alkohol, Tabak und Gold herausgerechnet werden, lag jährlich bei 32,71 Prozent.
Die Entwicklung der Inflation hat direkte Auswirkungen auf die Mieterhöhungen im Land. Gemäß den offiziellen Daten können Vermieter für die anstehende Anpassung im September Mieterhöhungen von bis zu 39,62 Prozent geltend machen, da sich die Verträge an der Zwölfmonatsinflation orientieren.