Türkei: Inflationserwartungen von Haushalten und Unternehmen sinken

29.09.2025 – 6:35 Uhr

Laut einer Umfrage der Zentralbank haben sich die 12-Monats-Inflationserwartungen von Haushalten und dem Realsektor im September verringert.

Die Erwartungen der Haushalte sanken um 1,08 Prozentpunkte auf 52,99 Prozent, während die Einschätzung des Realsektors um 0,9 Punkte auf 36,80 Prozent zurückging. Auch der Anteil der Haushalte, die einen Rückgang der Inflation im kommenden Jahr erwarten, verringerte sich leicht um 0,20 Punkte auf 27,35 Prozent.

Die Markteilnehmer korrigierten ihre Prognosen ebenfalls nach unten: Ihre Inflations­erwartungen für die nächsten zwölf Monate gingen um 0,59 Punkte auf 22,25 Prozent zurück.

Offizielle Daten zeigen, dass die jährliche Inflationsrate in Türkiye im August auf 32,95 Prozent gefallen ist, bei einer monatlichen Verbraucherpreiserhöhung von 2,04 Prozent.

Zentralbankchef Fatih Karahan betonte auf der 17. Türkiye Investment Conference in New York, dass die restriktive Geldpolitik beibehalten werde, bis Preisstabilität erreicht sei. Diese Strategie solle den Disinflationsprozess über Nachfrage-, Wechselkurs- und Erwartungskanäle stärken.

Die geldpolitischen Entscheidungen würden sich an der tatsächlich erreichten sowie erwarteten Inflation orientieren, um die nötige Straffung im Einklang mit den Zwischenzielen sicherzustellen. Die Schrittweite bei Zinssatzanpassungen werde vorsichtig und fallweise überprüft, mit dem Fokus auf den Inflationsausblick. Bei deutlichen Abweichungen von den Zielen sei eine weitere Verschärfung der Geldpolitik möglich.

Am 11. September senkte die Zentralbank den Leitzins um 250 Basispunkte – von 43 auf 40,5 Prozent – und überraschte damit den Markt, der mit einer Reduktion um 200 Basispunkte gerechnet hatte.