Türkei erhöht Mindestlohn für 2026 um 27 Prozent

24.12.2025 – 18:00 Uhr

ANKARA – In der Türkei wird der Mindestlohn zum 1. Januar 2026 deutlich angehoben. Arbeits- und Sozialminister Vedat Işıkhan gab am 23. Dezember bekannt, dass der monatliche Nettomindestlohn künftig 28.075 Türkische Lira(rund 655 US-Dollar) betragen wird. Das entspricht einem Plus von 27 Prozent gegenüber dem derzeitigen Mindestlohn von 22.104 Lira (516 Dollar).

Die Entscheidung fiel bei der dritten Sitzung der Mindestlohnkommission, an der Vertreter von Regierung und Arbeitgeberverbänden teilnahmen.

Işıkhan erklärte nach dem Treffen, Ziel der Regierung sei es, die Kaufkraft der Beschäftigten zu schützen, ohne Unternehmen übermäßig zu belasten. „Unsere Priorität ist, dass Lohnerhöhungen nicht von der Inflation aufgezehrt werden“, sagte er. Es gehe um ein „vernünftiges Gleichgewicht“, das soziale Stabilität und wirtschaftliche Entwicklung unterstütze.

Trotz regionaler Konflikte, Energiekrisen und Problemen in den Lieferketten zeige die türkische Wirtschaft Anzeichen einer Erholung, betonte der Minister. „Wenn die Türkei stärker wird und sich die Wirtschaft stabilisiert, werden unsere Bürgerinnen und Bürger am meisten davon profitieren.“

Zugleich wies Işıkhan „populistische Ansätze“ in der Lohnpolitik zurück. Die Regierung setze auf langfristige Strategien und wolle den sozialen Dialog im Arbeitsleben weiter stärken.