Während die Verkaufszahlen von Tesla in vielen Märkten wie den USA, Europa und China rückläufig sind, verzeichnet das Unternehmen in der Türkei einen regelrechten Boom. In Europa gingen die Tesla-Verkäufe im April um 49 Prozent zurück und fielen auf 7.000 Einheiten. Ähnlich zeigte sich ein Rückgang um 6 Prozent in China – einem der größten Märkte des Unternehmens – während die Verkäufe in den USA im ersten Quartal des Jahres um 13 Prozent sanken.
Auch beim Gewinn musste Tesla im ersten Quartal erhebliche Verluste hinnehmen.
Dieser Abschwung ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, darunter die politische Haltung von Elon Musk sowie der wachsende Wettbewerb im Bereich der Elektrofahrzeuge.
Doch in der Türkei erlebt Tesla dank seiner wettbewerbsfähigen Preise eine starke Nachfrage – ein Hoffnungsschimmer für Musk.
Um das neue Model Y in der Türkei in der günstigeren Sonderverbrauchssteuerklasse von 10 Prozent zu halten, gewährte das Unternehmen einen speziellen Rabatt und setzte den Preis für dieses Modell auf 1,87 Millionen Türkische Lira (etwa 47.800 US-Dollar) fest. Die Nachfrage ist überwältigend.
Als der Verkauf des Model Y vergangene Woche erneut startete, war das Interesse so groß, dass die Tesla-Website abstürzte. Nutzer konnten nicht mehr auf die Seite zugreifen, und die verfügbaren Fahrzeuge waren Berichten zufolge in kurzer Zeit ausverkauft.
Auf Social Media berichteten einige Nutzer, sie hätten die Fahrzeuge mithilfe eines VPNs aus dem Ausland bestellen können, während andere, die durch VPN-Sperren blockiert wurden, Beschwerdeschreiben direkt an Elon Musk schickten.
Wegen der Verpflichtung zur Auslieferung innerhalb von 45 Tagen kann Tesla Bestellungen nur schrittweise und in begrenzter Stückzahl freischalten.
Laut der Tageszeitung Hürriyet haben die Bestellungen für das neue Model Y in der Türkei bereits 5.000 überschritten.
Im Zeitraum Januar bis April 2025 lieferte Tesla 3.450 Fahrzeuge in der Türkei aus – ein erheblicher Anstieg gegenüber nur 402 Einheiten im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie Daten des Verbands der Automobilimporteure und Mobilitätsanbieter (ODMD) zeigen.
Insgesamt stieg der Verkauf von Elektrofahrzeugen in der Türkei in den ersten vier Monaten des Jahres um 85,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 42.856 Einheiten.
Währenddessen verlieren chinesische Marken – mit Ausnahme von BYD – zunehmend an Marktanteilen in der Türkei. Grund dafür sind neue Einfuhrbeschränkungen und Zölle, die den Import von Elektrofahrzeugen deutlich erschweren.
Keines der chinesischen Unternehmen außer BYD darf derzeit Elektroautos in die Türkei einführen. Die Steuerlast auf chinesische Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor beträgt inzwischen rund 245 Prozent – eine enorme Belastung, die das Geschäft für chinesische Marken stark behindert.