TCDD auf rasanter Talfahrt: Türkische Staatsbahn schreibt Rekordverluste

15.05.2025 – 6:30 Uhr

Die Türkische Staatsbahn (TCDD) steckt in einer tiefen finanziellen Krise. Wie aktuelle Zahlen zeigen, hat sich die Verschuldung des Unternehmens allein zwischen Ende 2023 und Ende 2024 mehr als verdreifacht: von 11,4 Milliarden Lira auf erschreckende 36,5 Milliarden Lira. Trotz ihrer Monopolstellung im Schienenverkehr hat die TCDD in den letzten Jahren einen kumulierten Verlust von rund 84 Milliarden Lira angehäuft.

Diese dramatische Entwicklung ist ein weiteres Beispiel für die chronische Verschuldung staatlicher Einrichtungen in der Türkei. Seit Jahren stehen die massiven Privatisierungen sowie das Missmanagement öffentlicher Betriebe in der Kritik. Nun reiht sich auch die TCDD in die Liste jener Institutionen ein, die unter dieser Politik leiden.

Laut einem Bericht der Zeitung Birgün von Journalist Mustafa Bildircin stiegen die Verluste der Bahn zwischen 2022 und 2024 von 6,3 Milliarden Lira auf fast 37 Milliarden Lira – ein Anstieg um das Sechsfache in nur zwei Jahren. Besonders brisant: Die Zahlen stammen aus offiziellen Finanzberichten, die auf Anfrage des CHP-Abgeordneten Mehmet Tahtasız offengelegt wurden.

Die Entwicklung der Verluste im Überblick:

  • 2002: 532 Millionen TL
  • 2007: 530 Millionen TL
  • 2012: 878 Millionen TL
  • 2017: 2 Milliarden TL
  • 2022: 6,4 Milliarden TL
  • 2024: 36,6 Milliarden TL

Diese Zahlen machen deutlich, dass die Verschuldung der TCDD nicht neu ist, sich das Ausmaß jedoch dramatisch verschärft hat. Experten machen vor allem strukturelle Probleme, politische Einflussnahme und fehlende Kontrolle über wirtschaftliche Entscheidungen für die Lage verantwortlich.