Der Musikstreamingdienst Spotify will im kommenden Jahr ein Büro in Istanbul eröffnen. Dies kündigte der türkische Kultur- und Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy am Dienstag in den sozialen Medien an.
Mit der Niederlassung soll die Zusammenarbeit zwischen Spotify, der Musikbranche und staatlichen Stellen vertieft werden, so Ersoy. Geplant sind gemeinsame Initiativen mit Branchenvertretern. Die Entscheidung schließe eine lang bestehende Lücke im türkischen Musikökosystem.
Die Ankündigung erfolgte nach einem Treffen des Ministers mit dem Vizepräsidenten von Spotify, Gustav Gylenhammar, und dem Türkei-Repräsentanten Mithat Özbek. Hintergrund sind Beschwerden türkischer Musiker:innen über mangelnde Transparenz bei der Platzierung von Songs in Playlists sowie über die fehlende Erreichbarkeit des Unternehmens ohne lokales Büro.
Auch die türkische Wettbewerbsbehörde hatte das Unternehmen zuletzt in den Blick genommen. Im Juli leitete sie eine Untersuchung wegen möglicher Wettbewerbsverstöße im Musikmarkt ein.
Ersoy hob dennoch die internationale Reichweite türkischer Künstler hervor. Diese hätten 2024 weltweit 2,8 Milliarden neue Hörerinnen und Hörer erreicht; mehr als die Hälfte der Einnahmen stamme aus dem Ausland. Die neue Zusammenarbeit soll insbesondere junge Talente und Musikerinnen fördern und zugleich der kulturellen Diplomatie des Landes neuen Schwung verleihen.
Weitere Ergebnisse erwartet die Regierung von einem Musikgipfel im September in Istanbul.