Spektakulärer Finanzschlag: Istanbul rüstet sich mit Milliarden gegen das Mega-Erdbeben

19.11.2025 – 7:00 Uhr

Istanbul erhält einen massiven Finanzschub, um sich gegen drohende Naturkatastrophen zu wappnen. Die Weltbank hat ein Finanzpaket in Höhe von 554,4 Millionen Euro (umgerechnet etwa 643,1 Millionen US-Dollar) für das „Istanbul Urban Resilience Project” genehmigt. Dies gab die Bank bekannt.

Der bereits im August vom Exekutivdirektorium der Weltbank gebilligte Deal zielt darauf ab, die Katastrophen- und Klimarisiken in der türkischen Megacity zu verringern. Istanbul hat rund 16 Millionen Einwohner und liegt in unmittelbarer Nähe zu mehreren Hauptverwerfungslinien. Die Stadt gilt seit langem als extrem erdbebengefährdet. Ein Großteil der Bausubstanz der Stadt ist veraltet oder strukturell schwach, weshalb Investitionen in die Widerstandsfähigkeit für Regierung und internationale Geldgeber Priorität haben.

Notfallvorsorge und sichere Gebäude im Fokus

Das Projekt, das durch die Projektkoordinationseinheit des Istanbuler Gouverneursamtes umgesetzt wird, konzentriert sich auf zwei Hauptbereiche: die Stärkung der stadtweiten Notfallreaktionsfähigkeit sowie den Ersatz oder die Modernisierung anfälliger öffentlicher Gebäude. Diese sollen künftig modernsten Sicherheits- und Energieeffizienzstandards entsprechen.

Finanzminister Mehmet Şimşek bezeichnete die Weltbank als langjährigen Partner der Türkei bei der Verringerung von Katastrophenrisiken und der Anpassung an den Klimawandel. „Durch unsere Zusammenarbeit mit der Weltbank haben wir bedeutende Fortschritte bei der Verringerung von Katastrophenrisiken, der Klimaanpassung und der Förderung einer nachhaltigen Stadtentwicklung erzielt”, so Şimşek.

Milliardenschwerer Schutzwall für die Metropole

Mit der jüngsten Vereinbarung beläuft sich die gesamte konzessionäre Finanzierung, die die Türkei in diesem Jahr von internationalen Institutionen erhalten hat, auf rund 14,7 Milliarden US-Dollar. Die externe Finanzierung, die speziell zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit Istanbuls in städtischen Gebieten bestimmt ist – einschließlich des neuen Weltbankkredits – liegt nun bei 1,9 Milliarden US-Dollar.

Parallel dazu hat die Türkei für den Wiederaufbau der durch die Erdbeben im Februar 2023 in Kahramanmaraş verwüsteten Provinzen etwa 7,5 Milliarden US-Dollar an externer Finanzierung erhalten. Diese enormen Summen unterstreichen die Dringlichkeit, mit der das Land seine Infrastruktur gegen seismische Bedrohungen wappnet.