Spektakulärer Anstieg: Türkische Unternehmen pumpen sich mit ausländischen Krediten voll

23.11.2025 – 7:00 Uhr

Die türkische Privatwirtschaft hat ihre Auslandsverschuldung deutlich erhöht. Wie die Zentralbank am Mittwoch bekannt gab, stiegen die Kredite aus dem Ausland bis Ende September auf ein Volumen von 206,2 Milliarden US-Dollar. Das ist ein Zuwachs von 9,7 Milliarden US-Dollar seit dem Jahresende 2023.

Mit 196,3 Milliarden US-Dollar entfällt der Großteil der Kredite auf langfristige Verbindlichkeiten, die um 10,3 Milliarden Dollar zulegten. Die kurzfristigen Kredite schrumpften dagegen um 600 Millionen Dollar auf 9,9 Milliarden Dollar.

Die Daten offenbaren eine klare Präferenz für Fremdwährungen, was Wechselkursrisiken für die Unternehmen birgt. Bei den langfristigen Krediten dominiert der US-Dollar mit einem Anteil von 57,6 Prozent, gefolgt vom Euro mit 32,5 Prozent. Die heimische Währung, die Türkische Lira, spielt mit einem Anteil von lediglich 2,5 Prozent eine untergeordnete Rolle. Bei den kurzfristigen Krediten ist die Lira mit 49 Prozent dagegen stärker vertreten.

Besonders brisant ist, dass die Zentralbank auch auf die kurzfristige Schuldenlast aufmerksam macht. Bis Ende September 2024 fallen Fälligkeiten in Höhe von 64,1 Milliarden US-Dollar an, die aus bestehenden Krediten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr resultieren.

Die Hauptlast dieser kurzfristigen Rückzahlungen tragen die Banken des Landes, die für 41,1 Milliarden US-Dollar verantwortlich sind. Nicht-finanzielle Unternehmen müssen 17,6 Milliarden Dollar begleichen, auf nicht-bankliche Finanzinstitute entfallen 5,3 Milliarden Dollar.