Sabancı Holding überrascht mit 1,8 Milliarden TL Nettogewinn im zweiten Quartal

16.08.2025 – 6:35 Uhr

Der türkische Mischkonzern Sabancı Holding hat im zweiten Quartal 2025 einen deutlichen Gewinn erzielt und damit die Markterwartungen weit übertroffen. Das Unternehmen meldete einen Nettogewinn von 1,8 Milliarden TL, während Analysten mit einem Verlust von rund 1 Milliarde TL gerechnet hatten. Im Vorjahreszeitraum hatte Sabancı noch einen Verlust von 2,5 Milliarden TL verbucht.

Zudem korrigierte das Unternehmen den Nettogewinn der ersten sechs Monate des Jahres 2024 rückwirkend von einem Minus von 7,6 Milliarden TL auf einen Verlust von 10,3 Milliarden TL. Die Nettogewinnmarge stieg im Jahresvergleich um 1,61 Prozentpunkte auf 0,66 Prozent. Der Bruttogewinn sank hingegen um 8,2 Prozent auf 53 Milliarden TL und die Bruttomarge gab um 2,4 Punkte auf 20,2 Prozent nach.

Starke Segmente stützen Ergebnis

Positive Impulse kamen vor allem aus den Bereichen Finanzdienstleistungen und Energie. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA/FAVÖK) außerhalb des Bankgeschäfts legte zu und wirkte sich positiv auf den Nettogewinn aus. Belastend wirkten dagegen Währungsverluste und gestiegene Finanzierungskosten. Die monetären Verluste reduzierten sich infolge des rückläufigen Effekts der Inflationsrechnung um 7,5 Milliarden TL im Vergleich zum Vorjahr und um 4,5 Milliarden TL im Vergleich zum Vorquartal auf nun 9,6 Milliarden TL. Die Nettofinanzaufwendungen beliefen sich im zweiten Quartal auf 2,8 Milliarden TL, was einem Plus von 4,63 Prozent gegenüber dem Vorjahr und von 22,99 Prozent im Quartalsvergleich entspricht.

Umsätze legen leicht zu – Banken treiben Wachstum

Die Verkaufserlöse stiegen im Jahresvergleich um 2,5 Prozent auf 263,6 Milliarden TL. Davon entfielen 198,1 Milliarden TL auf das Bankgeschäft (+3,8 % gegenüber dem Vorjahr) und 68,7 Milliarden TL auf Nichtbank-Aktivitäten (-0,9 %). Der Bruttogewinn schrumpfte um 8,3 Prozent auf 53 Milliarden TL und die Bruttomarge fiel um 2,36 Prozentpunkte auf 20,12 Prozent.

Das Gesamt-EBITDA sank um 6,1 % auf 22 Milliarden TL. Davon entfallen 14,7 Milliarden TL auf den Bankensektor und 7,4 Milliarden TL auf Nichtbank-Bereiche.

Kombinierte Einnahmen über 350 Milliarden TL

Die kombinierten Umsätze des Konzerns stiegen im zweiten Quartal um 3,7 % auf 357 Milliarden TL. Im Segmentvergleich wuchs der Energiesektor um 9 % auf 73,3 Milliarden TL, während der Digitalbereich um 48,9 % auf 989 Millionen TL zulegte. Rückgänge gab es bei Materialtechnologien (–1,6 % auf 34,3 Milliarden TL) und Finanzdienstleistungen (–1,4 % auf 13,4 Milliarden TL).

Das kombinierte EBITDA erreichte 36 Milliarden TL bei einer Marge von 10,1 %. Im Nichtbank-Bereich stieg das EBITDA um 36 % auf eine Marge von 13,5 %, angetrieben durch die Bereiche Energie und Finanzdienstleistungen.

Starke Liquiditätsentwicklung

Der Bargeldbestand erhöhte sich gegenüber Ende 2024 um 66,3 Milliarden TL auf 162,7 Milliarden TL, was einem Plus von 37,42 % im Jahresvergleich entspricht. Aus dem operativen Geschäft flossen 5,7 Milliarden TL zu, während für Investitionen 55 Milliarden TL abflossen und die Finanzierungstätigkeit 89 Milliarden TL einbrachte.

Besonders stark entwickelte sich der operative Cashflow im Nichtbank-Bereich: Er verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 29 Milliarden TL. Das Verhältnis Nettoverschuldung/EBITDA lag mit 1,7x deutlich unter der Konzernvorgabe von 2,0x. Der Solo-Netto-Cash-Posten belief sich zum Quartalsende auf 13,3 Milliarden TL.