Rekordjagd: Türkei knackt 270-Milliarden-Marke bei Jahresexporten

07.12.2025 – 18:00 Uhr

Die Türkei konnte im November ein Exportplus verzeichnen. Wie Handelsminister Ömer Bolat am Mittwoch in Ankara bekanntgab, stiegen die Ausfuhren im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,2 Prozent auf 22,7 Milliarden US-Dollar. Dies gelte trotz eines negativen Kalendereffekts. Zugleich meldete die Regierung einen neuen Rekord: In den vergangenen zwölf Monaten erreichten die Exporte demnach ein Volumen von 270,6 Milliarden Dollar.

Das Handelsdefizit bleibt jedoch eine Belastung für die Volkswirtschaft. Die Importe lagen im November bei 30,5 Milliarden Dollar, was einem Plus von 2,6 Prozent entspricht. Das Außenhandelsdefizit betrug damit 7,8 Milliarden Dollar und war 4,0 Prozent höher als im November 2023. In den ersten elf Monaten des Jahres summierte sich das Defizit auf 82,5 Milliarden Dollar, was einem Anstieg von 12,4 Prozent im Jahresvergleich entspricht.

In der Periode von Januar bis November beliefen sich die Exporte auf 247,2 Milliarden Dollar, was einem Plus von 3,7 Prozent entspricht. Laut Ministerangaben verzeichneten neun dieser elf Monate ein Exportwachstum. Ein Lichtblick sind die Dienstleistungsexporte, die in diesem Zeitraum um 4,7 Prozent stiegen und einen Nettoertrag von 5,1 Milliarden Dollar erzielten. Hochgerechnet auf ein Jahr erreichten sie im November einen Wert von 122,5 Milliarden Dollar.

Die wichtigsten Abnehmer für türkische Waren waren im November Deutschland (1,86 Mrd. Dollar), die USA (1,51 Mrd. Dollar) und Großbritannien (1,32 Mrd. Dollar). Regional betrachtet führte die Europäische Union (EU-27) mit Exporten im Wert von 9,85 Milliarden Dollar.

Die Deckungsrate der Exporte durch Importe – ein wichtiger Indikator für die Handelsbilanz – verschlechterte sich jedoch. Sie sank im November im Jahresvergleich um 0,4 Prozentpunkte auf 74,4 Prozent. Bereinigt um Energie und Gold fiel sie auf 92,3 Prozent.

Bei den Warengruppen dominierten Vorleistungsgüter die Exporte mit 10,69 Mrd. Dollar, während Kapitalgüter ein starkes Plus von 16,2 Prozent auf 3,26 Mrd. Dollar verzeichneten. Auf der Importseite war China mit 4,16 Milliarden Dollar im November der größte Lieferant, gefolgt von Russland mit 3,12 Milliarden Dollar und Deutschland mit 2,49 Milliarden Dollar.