Die Inflation in der Türkei hat sich im Oktober weiter abgeschwächt. Laut dem Türkischen Statistikamt (TÜİK) stieg der Verbraucherpreisindex (TÜFE) im Monatsvergleich um 2,55 Prozent, während die jährliche Teuerungsrate auf 32,87 Prozent sank. Damit liegt die Inflation auf dem niedrigsten Niveau seit 47 Monaten.
Im Vergleich zum Dezember 2023 verzeichnete der TÜFE einen Anstieg von 28,63 Prozent. Die durchschnittliche Preissteigerung der vergangenen zwölf Monate lag bei 37,15 Prozent. Auch die Erzeugerpreise (Yİ-ÜFE) erhöhten sich im Oktober um 1,63 Prozent gegenüber dem Vormonat und um 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Auf Basis dieser Daten wurde für November ein neuer Mietsteigerungswert festgelegt: Der für Wohn- und Gewerbemieten maßgebliche Anpassungssatz beträgt nun 37,15 Prozent.
Finanzminister Mehmet Şimşek bewertete die Entwicklung als positiv und äußerte sich optimistisch. „Trotz vorübergehender Schwankungen sehen wir eine Fortsetzung des Desinflationstrends”, erklärte der Minister. „Sowohl globale als auch inländische Rahmenbedingungen unterstützen diesen Prozess.“
Auch die Produzentenpreise stiegen moderater als in den Vormonaten. Laut TÜİK stiegen die Kosten im Bergbau- und Steinbruchsektor um 31,79 Prozent, in der Industrie um 26,91 Prozent. Besonders stark fiel der Anstieg bei der Wasserversorgung mit 56,26 Prozent aus, während die Energiepreise um 25,05 Prozent stiegen.
Der Median der von der Nachrichtenagentur Anadolu befragten Wirtschaftsexperten hatte für Oktober eine monatliche Inflation von 2,69 Prozent und eine jährliche Rate von 33,05 Prozent erwartet. Die tatsächlichen Werte blieben damit leicht unter den Prognosen.
Zusätzlich veröffentlichte das TÜİK die sogenannte „Viermonatsinflation“, die insbesondere für die Anpassung von Löhnen und Renten relevant ist. Zwischen Juli und Oktober stiegen die Verbraucherpreise demnach um 10,25 Prozent.