Präsident Erdoğan: Türkisches BIP soll bis 2028 auf 1,9 Billionen Dollar steigen

07.10.2025 – 13:00 Uhr

Der türkische Präsident und AKP-Vorsitzende Recep Tayyip Erdoğan hat auf dem 11. Energieeffizienz-Forum im Istanbuler Kongresszentrum neue wirtschafts- und energiepolitische Ziele bekanntgegeben. Im Zentrum standen dabei sowohl die langfristigen Wachstumsprognosen für die türkische Wirtschaft als auch aktuelle Entwicklungen im Energiesektor.

Wachstumsziel: 21.000 US-Dollar Pro-Kopf-Einkommen bis 2028

Erdoğan erklärte, dass die Türkei im Rahmen des kürzlich vorgestellten Mittelfristigen Wirtschaftsprogramms (OVP) bis zum Jahr 2028 ein Bruttoinlandsprodukt von 1,9 Billionen US-Dollar anstrebt. Das Pro-Kopf-Einkommen solle in diesem Zeitraum auf 21.000 US-Dollar steigen.

„Wir haben 2002 mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 3.600 Dollar begonnen. Im Jahr 2024 lag es bei 15.325 Dollar, aktuell liegt es bereits nahe bei 17.000 Dollar“, so Erdoğan.

Er verwies zudem auf den wirtschaftlichen Fortschritt der vergangenen zwei Jahrzehnte: „Von 238 Milliarden Dollar im Jahr 2002 haben wir unsere Wirtschaft auf über 1 Billion Dollar im Jahr 2023 ausgebaut.“

Energieimporte belasten – Fokus auf Eigenversorgung

Trotz Fortschritten im Energiebereich betonte Erdoğan den hohen Kostenfaktor der Energieimporte. In den ersten acht Monaten des Jahres 2025 habe die Türkei rund 26 Milliarden US-Dollar für importierte Energie aufgewendet. „Unser täglicher Ölverbrauch liegt bei etwa 1 Million Barrel. Davon stammen rund 160.000 Barrel aus inländischen Quellen. Trotz Fortschritten, etwa mit dem Schwarzmeergas und den Entdeckungen in Gabar, haben wir noch einen weiten Weg vor uns“, erklärte der Präsident.

Die Türkei sei mit derzeit vier aktiven Bohrschiffen und zwei seismischen Forschungsschiffen weltweit bereits auf dem fünften Platz – mit dem Ziel, bald auf Platz vier vorzurücken.

Akkuyu-Kraftwerk kurz vor Stromproduktion

Zum russisch-türkischen Akkuyu Kernkraftwerksprojekt erklärte Erdoğan: „In sehr kurzer Zeit werden wir die erste Stromproduktion im Akkuyu-Kernkraftwerk realisieren. Neben Akkuyu planen wir weitere Nuklearprojekte, über die derzeit Verhandlungen laufen.“

Die Anlage in der Provinz Mersin gilt als eines der größten Energieinfrastrukturprojekte der Türkei und soll langfristig zur Reduzierung der Importabhängigkeit beitragen.