Nach den jüngsten Inflationsdaten hat die US-amerikanische Investmentbank Morgan Stanley ihre Prognosen für die türkische Wirtschaft deutlich angepasst. Grund dafür sind die von der türkischen Statistikbehörde TÜİK veröffentlichten Septemberzahlen, die über den Erwartungen lagen.
Demnach stieg der Verbraucherpreisindex (TÜFE) im September im Monatsvergleich um 3,23 Prozent und im Jahresvergleich um 33,29 Prozent. Die Zahlen zeigen, dass der zuvor beobachtete Abwärtsdruck auf die Inflation langsamer nachlässt als erwartet.
In ihrem aktuellen Bericht erhöhte Morgan Stanley die Prognose für die Jahresendinflation 2025 von 30 auf 31,5 Prozent. Für das Jahr 2026 bleibt die Inflationserwartung mit 26 Prozent unverändert. Die Analysten gehen davon aus, dass insbesondere eine Normalisierung der Lebensmittelversorgung im Jahr 2026 den Preisdruck dämpfen dürfte.
Auch die Erwartungen hinsichtlich der Zinspolitik der Zentralbank (TCMB) wurden angepasst. Die bisher prognostizierte Zinssenkung von 200 Basispunkten bei der Sitzung am 23. Oktober wurde auf 150 Basispunkte reduziert. Für die Sitzung am 11. Dezember wird ebenfalls eine Senkung um 150 Basispunkte erwartet. Morgan Stanley betont, dass die langsamere Abnahme der Kerninflation ein vorsichtigeres Vorgehen bei Zinssenkungen erforderlich macht.
Insgesamt erwartet die Bank, dass der Leitzins zum Jahresende 2025 bei 37,50 Prozent liegt und bis Ende 2026 auf 26,50 Prozent sinkt. Die Strategen unterstreichen, dass der verlangsamte Prozess der Desinflation eine weiterhin vorsichtige Geldpolitik in der Türkei erforderlich macht.