Moody’s: Türkei erwartet stabiles Wachstum und sinkende Inflation bis 2027

19.12.2025 – 13:00 Uhr

Die türkische Wirtschaft wird nach Einschätzung der Ratingagentur Moody’s auch in den kommenden Jahren ein stabiles, wenn auch moderates Wachstum zeigen, während die Inflation deutlich zurückgehen soll. Dies geht aus dem aktuellen „Global Structured Finance Outlook 2026” hervor, der Wachstums- und Inflationsprognosen für die G20-Staaten enthält.

Demnach wird für die Türkei im laufenden Jahr 2025 ein Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von 3,2 Prozent erwartet. Für 2026 prognostiziert Moody’s ein Wachstum von 3,4 Prozent und für 2027 von 3,5 Prozent. Die türkische Wirtschaft war zuletzt etwas abgekühlt: Sie expandierte im dritten Quartal 2025 um 3,7 Prozent im Jahresvergleich, nach noch 4,9 Prozent im Vorquartal.

Inflationsrückgang auf Vier-Jahres-Tief

Ein positiveres Bild zeichnet die Agentur bei der Preisentwicklung. Die Inflation in der Türkei soll dem Bericht zufolge im Jahresdurchschnitt 2025 bei etwa 35 Prozent liegen (plus/minus zwei Prozent). Für das kommende Jahr wird ein Rückgang auf 22 Prozent und für 2027 auf 18,5 Prozent vorhergesagt.

Diese Prognose folgt auf aktuelle positive Daten: So sank die Jahresinflationsrate im November auf 31,07 Prozent – den niedrigsten Stand seit vier Jahren. Die monatliche Verbraucherpreisinflation fiel mit 0,87 Prozent sogar auf ein 30-Monats-Tief.

Türkei im internationalen Vergleich

Im globalen Vergleich liegt das prognostizierte Wachstum der Türkei über dem vieler Industrienationen. So erwartet Moody’s für die USA ein Wachstum von 2,0 Prozent (2025), 1,8 Prozent (2026) und 1,9 Prozent (2027). Für die Eurozone werden lediglich 1,1 Prozent, 1,3 Prozent bzw. 1,4 Prozent vorausgesagt.

Die stärkste Expansion unter den großen Volkswirtschaften wird weiterhin für Indien erwartet (7,0 Prozent im Jahr 2025), gefolgt von China (5,0 Prozent im Jahr 2025). Die Türkei positioniert sich mit ihren erwarteten Raten somit im oberen Mittelfeld der G20.