Der türkische Finanzminister Mehmet Şimşek hat seine Erwartungen für das Jahr 2026 vorgestellt und dabei eine optimistische Perspektive für die Wirtschaft seines Landes gezeichnet. Er betont, dass das kommende Jahr von einem spürbar höheren Wohlstand, erweiterten Chancen und einem gestärkten wirtschaftlichen Vertrauen geprägt sein werde.
Ein zentraler Punkt in Şimşeks Ausführungen ist der Erfolg des aktuellen Dezenflationsprogramms der Türkei. Er hob hervor, dass dadurch die außenwirtschaftlichen Verwundbarkeiten reduziert, die Widerstandskraft gegenüber externen Schocks erhöht und die makrofinanzielle Stabilität nachhaltig gefestigt wurde. Dieses Programm schaffe nicht nur eine verbesserte Risikomanagementbasis, sondern biete zugleich die Chance, die Wirtschaft durch strukturelle Reformen wettbewerbsfähiger zu machen. Für 2026 gebe es deshalb „sehr starke Gründe, optimistisch zu sein”, so Şimşek.
Vorübergehende Kreditengpässe
Obwohl momentan eine vorübergehende Verknappung der Finanzierungsquellen zu beobachten ist, versicherte der Minister, dass gezielte Hilfspakete für Kleinunternehmer, Produzenten und Exporteure bereitstehen. Besonders hob Şimşek hervor, dass der Staat einen bedeutenden Anteil der Kredite für Landwirte übernimmt und die Förderungen für Exporteure historische Höchstwerte erreichen. Zudem wurde das Kapital der Eximbank vervierfacht und das tägliche Limit für Reeskontkredite um das 13-Fache erhöht.
Gezielte Förderung für KMU mit neuen Kreditprogrammen
Klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) stehen weiterhin im Fokus der Wirtschaftspolitik. Laut Şimşek existieren aktuell 15 verschiedene staatlich unterstützte Bürgschaftspakete, die Finanzierungsmöglichkeiten in Höhe von 114 Milliarden Türkischen Lira bieten. Im März wurde eine zusätzliche Finanzierung von 50 Milliarden TL speziell für exportorientierte KMU aktiviert. Darüber hinaus kündigte er ein neues Förderprogramm für produzierende KMU in Höhe von 30 Milliarden TL an, das für Investitionen und Betriebsausgaben bereitsteht. Şimşek sicherte zu, dass je nach wirtschaftlicher Lage und den Bedürfnissen der Branchen weitere Unterstützungspakete schnell umgesetzt werden.