Low-Cost-Airlines in Deutschland verlieren Marktanteile

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24.12.2025 – 13:00 Uhr

Während Billigflüge weltweit weiter wachsen, bleibt Deutschland hinter dem europäischen Durchschnitt zurück. Nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist der Anteil der Low-Cost-Airlines am deutschen Luftverkehr deutlich geringer als in anderen europäischen Ländern. Weltweit entfallen rund 31 % des Passagieraufkommens auf günstige Airlines, in Europa liegt der Anteil bei etwa 36 %. In Deutschland erreicht er jedoch nur 26 %, bei den Inlandsflügen sogar lediglich 8 %.

Die Analyse zeigt, dass der weltweite Luftverkehr in der Sommersaison 2025 das Niveau vor der Pandemie übertroffen hat. Im Jahr 2024 flogen weltweit 4,7 Milliarden Passagiere, in der ersten Hälfte von 2025 kamen weitere 2,3 Milliarden hinzu – ein Plus von 1,2 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Gesamtzahl der Flüge lag mit 18,1 Millionen Starts jedoch weiterhin leicht unter dem Niveau von 2019.

Im Low-Cost-Segment stieg die Anzahl der Flüge in den ersten sechs Monaten von 2025 um 4,7 % auf 5,7 Millionen. Europa und Asien stellen mit etwa 36 % den größten Anteil an günstigen Flügen weltweit, während Nordamerika hinterherhinkt. Auch im Nahen Osten verzeichnet dieses Segment ein überdurchschnittliches Wachstum.

Im Juli 2025 wurden innerhalb einer Woche auf 10.730 Strecken in Europa mehr als 70.000 Low-Cost-Flüge durchgeführt. Ryanair dominierte mit rund 24.700 Starts und lag damit etwa 40 % über dem Niveau von 2019. Länderübergreifend führte Spanien die Statistik an, Deutschland belegte den fünften Platz.

In Deutschland selbst wurden im gleichen Zeitraum 4.401 Low-Cost-Flüge registriert, ein Plus von 3,2 % gegenüber 2024, jedoch 34 % unter dem Niveau von 2019. Eurowings führt den Markt an, gefolgt von Ryanair und Wizz Air. Der Anteil der Billigflieger am Gesamtmarkt ist seit 2019 von 33 % auf 26 % gesunken.

Besonders stark betroffen sind die Inlandsstrecken: Hier liegt der Marktanteil der Low-Cost-Airlines nur noch bei 8 %, früher waren es bis zu 40 %. Gründe für den Rückgang sind unter anderem das Ausscheiden einzelner Airlines aus dem Markt, die Auswirkungen der Pandemie und strukturelle Veränderungen im Luftverkehr.

Zudem verlagert sich der Schwerpunkt der Billigflüge von großen Drehkreuzen wie Frankfurt oder München hin zu regionalen Flughäfen. In Berlin, Düsseldorf, Köln und Stuttgart liegt der Anteil bei über 40 %, an kleineren Flughäfen wie Memmingen, Weeze oder Hahn dominieren Low-Cost-Flüge nahezu vollständig.

Die Preisanalysen des DLR zeigen, dass die Ticketpreise im Herbst 2025 je nach Airline zwischen 48 und 113 Euro lagen. Frühbucher profitieren von deutlich günstigeren Tarifen, während Last-Minute-Tickets teilweise mehrere Male teurer ausfallen.