Lockruf an die Märkte: Türkei hofft auf sinkende Inflation – doch die Bürger sind skeptisch

27.11.2025 – 6:35 Uhr

Die Inflationserwartungen in der Türkei entwickeln sich laut jüngsten Daten der Zentralbank uneinheitlich. Während Finanzmarktexperten von einem weiteren Anstieg der Teuerung ausgehen, sind private Haushalte und die Wirtschaft etwas weniger pessimistisch als zuvor.

Die am Montag veröffentlichten „sektoralen Inflationserwartungen” für November zeigen ein gespaltenes Bild: Für die kommenden zwölf Monate stiegen die Erwartungen der Marktteilnehmer leicht um 0,23 Punkte auf 23,49 Prozent. Im realen Sektor der Wirtschaft sanken die Erwartungen dagegen um 0,6 Punkte auf 35,70 Prozent. Die privaten Haushalte, die traditionell die höchsten Inflationswerte erwarten, senkten ihre Erwartungen merklich um 2,15 Punkte auf nun 52,24 Prozent.

Trotz dieses Rückgangs bleibt die Skepsis in der Bevölkerung groß. Der Anteil der Haushalte, die mit einem Rückgang der Inflation rechnen, sank noch einmal und liegt nun bei 24,83 Prozent.

Finanzminister Mehmet Şimşek kommentierte die Entwicklung zuversichtlich. Man sehe voraus, dass der anhaltende Inflationsrückgang die Verbesserung der Erwartungen verstärken und die Starrheit in der Preisbildung verringern werde, „sobald wir unsere auf Disinflation fokussierte Politik konsequent weiter umsetzen“. Er kündigte weitere entschlossene Schritte an, um die Wirtschaft in eine stabile Struktur zu überführen, in der Preisstabilität erreicht, die Produktivität gesteigert und das Wohlstandsniveau angehoben wird.