Leichter Hoffnungsschimmer: Türkische Industrie atmet auf – Signale für mehr Stabilität?

03.12.2025 – 6:30 Uhr

Die türkische Industrie hat im November den schwächsten konjunkturellen Rückgang seit neun Monaten verzeichnet. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Einkaufsmanagerindex (Purchasing Managers’ Index, PMI) für das verarbeitende Gewerbe hervor. Die Stimmung hat sich damit minimal gebessert, befindet sich aber weiterhin im Abschwung.

Der von der Istanbuler Industriekammer und S&P Global ermittelte Index stieg im November auf 48,0 Punkte, nachdem er im Oktober bei 46,5 Punkten gelegen hatte. Ein Wert unter 50 signalisiert eine anhaltende Verschlechterung der Geschäftslage. Der aktuelle Wert markiert jedoch das geringste Abschwungtempo seit Februar, wie aus der Erhebung hervorgeht.

„Die neuesten Daten geben Anlass zu der Hoffnung, dass sich die Lage der Hersteller zum Jahreswechsel verbessern könnte”, kommentierte Andrew Harker, Wirtschaftsdirektor bei S&P Global Market Intelligence. Er führte die leichte Entspannung auf ein gemäßigteres inflatorisches Umfeld zurück.

Die Produktion wurde zwar erneut gedrosselt, jedoch im schwächsten Ausmaß seit März. Als Hauptgrund nannten die befragten Unternehmen rückläufige Aufträge. Die Nachfrageschwäche bei neuen Bestellungen hielt an, verlangsamte sich im Vergleich zu den Vormonaten jedoch.

Während sich der Rückgang der Inlandsaufträge leicht abschwächte, verschärfte sich der Abwärtstrend bei Exportaufträgen. Einige Firmen verwiesen auf einen wettbewerbsintensiven internationalen Preisdruck.

Ein entscheidender Lichtblick ist die deutlich verlangsamte Kostensteigerung bei Vorleistungen. Der Anstieg der Inputpreise war der schwächste seit fast einem Jahr, sodass die Unternehmen ihre eigenen Preiserhöhungen begrenzen konnten. Als Grund für gestiegene Einkaufspreise wurden meist höhere Rohstoffkosten genannt.